Die Schätzung der Sammlung Lückger, die im Rahmen der Herbstauktionen von Peus angeboten wurde, stieg von 934.000 Euro auf 1.713.000 Euro um 83%. Vor allem die Provenienz der Stücke und deren besondere Qualität beflügelten die Bieter.
Datum/Zeit
01.11.2016 - 03.11.2016
23:00
Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart
Kategorien
Herbstauktionen 417/418
Erlesene Provenienzen führen zu erfolgreicher Herbstauktion bei Peus
Die Herbstauktionen 417/418 bei Peus waren außerordentlich erfolgreich. Die Versteigerung der bedeutenden Kölner Römersammlung Lückger war ein großer Erfolg. Die Gesamttaxe der 868 Lose von 934.000 Euro wurde mit einem Gesamtergebnis von 1.713.000 um 83% übertroffen. Es waren vor allem die Sammlungsprovenienz und besondere Qualität, die die Bieter beflügelten.
Los 170: Römische Kaiserzeit. Nero, 54-68. Sesterz 64 (?), Rom. Sehr schön. Schätzung: 6.000 EUR. Zuschlag: 25.000 EUR.
Ein erstes Glanzlicht wurde bei Losnummer 170, dem Ostia-Sesterzen des Nero, erreicht. Das Bietergefecht um dieses völlig unbearbeitete Exemplar mit seiner feinen Patina endete erst bei 25.000 Euro (SP 6.000 Euro). Besonders honoriert wurden auch erlesene Provenienzen, die das von Hermann-Joseph Lückger zusammengetragene Material zusätzlich adeln.
Los 223: Römische Kaiserzeit. Vespasianus für Domitianus. Aureus 79, Rom. Vorzüglich. Schätzung: 3.500 EUR. Zuschlag: 14.000 EUR.
Ein vorzüglicher Aureus (Nr. 223) des Domitian aus der Slg. Niklowitz stieg beispielsweise von 3.500 Euro auf 14.000 Euro. Die Goldmünzen, das „Herz“ dieser feinen Sammlung, waren beim internationalen Publikum besonders begehrt, wozu auch die Fundprovenienzen beitrugen.
Los 793: Römische Kaiserzeit. Magnentius für Decentius. Goldmedaillon zu 2 Solidi 352/353, Trier. Vorzüglich. Schätzung: 100.000 EUR. Zuschlag: 240.000 EUR.
Bei den meisten Stücken wurde der Schätzpreis verdoppelt, das große Goldmedaillon für Decentius (Nr. 793) erreichte gar einen Zuschlag von 240.000 Euro (SP 100.000 Euro), das kleinere (Nr. 794) wurde zu 150.000 Euro zugeschlagen. Als überraschend stark erwiesen sich zudem die Münzen des gallischen Sonderreichs, wobei vor allem die Sonderabschläge von feinen Stempeln des Postumus im Zentrum des Interesses standen (Nr. 611 erzielte 36.000 Euro bei einer Schätzung von 10.000).
Los 2215: Siebenbürgen, Fürstentum. Georg Rákóczi II., 1648-1660. 10 Dukaten 1657 AI, Weißenburg. Vorzüglich. Schätzung: 40.000 EUR. Zuschlag: 93.500 EUR.
Aus den Ergebnissen der 418. Auktion sticht besonders das Titelstück, ein wohl einmalig schöner 10facher Dukat Georg Rákóczis II. (Nr. 2215) hervor (SP 40.000 Euro, Zuschlag 92.500 Euro). Die steigende Nachfrage nach herausragenden Erhaltungen zeigte sich auch in einer bemerkenswerten Serie nahezu stempelglänzender Habsburger Taler, die ihre zugegebenermaßen moderaten Schätzungen meist um ein mehrfaches im Zuschlag übertrafen.
Los 2133: RDR. Karl VI., 1711-1740. Reichstaler 1738, Prag. Vorzüglich/Stempelglanz. Schätzung: 400 EUR. Zuschlag: 2.200 EUR.
So erzielte ein Prager Reichstaler des Jahres 1738 (Nr. 2133) einen Zuschlag von 2.200 Euro bei einem Schätzpreis von 400 Euro. Aber auch das häufig vernachlässigte Sammelgebiet der Kleinmünzen deutscher Duodezfürstentümer findet durchaus noch intensive Beachtung, wie sich an den Ergebnissen einer Serie kleiner Nominale Sachsen-Hildburghausens zeigte. Als Beispiel sei hier nur ein Groschen von 1788 (Hollmann 152) für stolze 500 Euro zu nennen (Nr. 2866). Wie gewohnt beendeten die stets beliebten Reichsmünzen und umkämpften Lots eine erfolgreiche Auktion.
Alle weiteren Ergebnisse finden Sie ab sofort im Online-Katalog oder als Pdf auf der Website von Peus. Ab 11. November wird die Ergebnisliste auch in gedruckter Form verschickt. Möchten Sie diese bestellen, wenden Sie sich bitte an Frau Patatas unter Tel.: 069-95966225 oder per E-Mail. Die unverkauften Stücke dieser Auktion können bis 5 Wochen nach der Auktion 20% unter Schätzpreis zu den üblichen Auktionsbedingungen erworben werden. Auktionseinlieferungen für die kommenden Auktionen werden ab sofort entgegengenommen.