Auktion 266-269

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13,8 Mio. Euro bei einer Gesamtschätzung von 10,5 Mio. Euro: die Herbstauktion 2015 brachte Künker die umsatzstärkste Auktionswoche der Firmengeschichte. Ein breites Angebot und viele Spezialsammlungen sind für dieses Ergebnis verantwortlich. Hier finden Sie die Ergebnisse für die Auktionen 266-269.

Datum/Zeit
26.09.2015 - 30.09.2015
22:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


Auktion 266-269

Umsatzstärkste Auktionswoche in der Geschichte von Künker

Sechs Auktionen an sechs Tagen, schon das ist bemerkenswert, aber dass in nur sechs Tagen insgesamt 13,8 Mio. Euro umgesetzt wurden, das ist ein Rekord. Das Haus Künker darf sich über die umsatzstärkste Auktionswoche der Firmengeschichte freuen.

Verantwortlich für dieses Ergebnis sind nicht nur die vielen Spezialsammlungen, sondern auch ein breites Spektrum von Münzen aus aller Welt, von Orden und antiken Prägungen. Viele Sammler wissen, dass sie bei Künker genau die richtige Münze finden, und das bei Schätzungen ab 20 Euro.

Auktion 266: Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit / Russische Münzen und Medaillen
Schweden, das war das beherrschende Thema der Auktion 266. Und das nicht nur im Ausland. Schließlich hatten die Schweden im 30jährigen Krieg viele Städte Deutschlands besetzt, so dass der Würzburger Reichstaler ohne Jahr von 1633/34 mit dem Bildnis des schwedischen Reichskanzlers Axel Oxenstierna eigentlich schon zu Schweden zu rechnen ist.

Nr. 1947: SCHWEDEN. Gustav Vasa, 1521-1560. Salvatordaler 1540, Västeras. 2. bekanntes Exemplar in Privatbesitz. Gutes sehr schön. Taxe: 50.000,- Euro. Zuschlag: 75.000,- Euro.

Bei den Prägungen des schwedischen Mutterlandes ging es aber erst richtig los: Von 50.000 auf 75.000 Euro kletterte das zweite bekannte Exemplar des Salvatordaler von Gustav Vasa aus dem Jahr 1540. Jeweils 42.000 Euro bei einer Schätzung von 25.000 Euro brachten ein Daler Sigismunds, geprägt 1594 in Stockholm und ein Daler der kindlichen Königin Christina von 1633. Das seltenste Stück der Partie, ein dicker, doppelter Reichstaler 1649 von Christina aus der Sammlung Bonde, erzielte mit 80.000 Euro einen sehr hohen Preis, auch wenn es hinter seiner Schätzung von 100.000 Euro zurückblieb.

Nr. 1706: RDR. Friedrich von der Pfalz, 1619-1621. Geprägte, ovale Silbermedaille 1619 von Chr. Maler auf die Krönung zum König von Böhmen. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 12.500,- Euro. Zuschlag: 21.000,- Euro.

Natürlich wechselten auch andere spektakuläre Einzelstücke der europäischen Münzprägung den Besitzer, von denen wir stellvertretend lediglich zwei Beispiele nennen: So eine prachtvolle Silbermedaille von 1619 auf den Winterkönig Friedrich von der Pfalz (12.500 Euro / 21.000 Euro) und eine perfekt erhaltene, äußerst seltene Probe von 1861 zu den französischen 5 Franc-Stücken, die zwischen 1861 und 1870 in Paris und Straßburg geprägt wurden (10.000 Euro / 19.000 Euro).

Nr. 2129: CHINA. Provinz Hupeh. Liang (Tael) Jahr 30 (1904). Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 3.000,- Euro. Zuschlag: 11.000,- Euro.

Dass China immer noch für ein Spitzenergebnis gut ist, zeigte der Zuschlag von 11.000 Euro für einen sehr seltenen, vorzüglichen Liang der Provinz Hupeh von 1904 (Taxe: 3.000 Euro).

Russische Münzen und Medaillen bildeten den Abschluss von Auktion 266. Und hier gab es viele Überraschungen. 

Nr. 2285: RUSSLAND. Paul I., 1796-1801. 5 Rubel 1800, St. Petersburg. Selten. Vorzüglich. Taxe: 4.000,- Euro. Zuschlag: 40.000,- Euro.

Die größte war ein seltenes und vorzügliches, aber eigentlich nicht allzu auffälliges 5 Rubel-Stück von Paul I., geprägt 1800 in St. Petersburg. Bei einer Schätzung mit 4.000 Euro wurde die Münze erst mit dem Zehnfachen, 40.000 Euro zugeschlagen. „Nur“ das Vierfache realisierte ein Dukat der Zarin Elisabeth von 1748 aus dem Roten Münzhof in Moskau (Taxe: 10.000 Euro / Zuschlag: 44.000 Euro). Mehr als das sechsfache seiner Schätzung war ein Dirhem der Bagratiden von Georgien aus dem Jahr 1230 dem Käufer wert, weil diese Münze die Rückeroberung von Tiflis im gleichen Jahr feiert (Taxe: 250 Euro / Zuschlag: 1.600 Euro).

Auktion 267: Brandenburg in Franken und der Fränkische Reichskreis – Die Sammlung Roland Grüber
Wie viele, so mag mancher Sammler sich gefragt haben, wie viele Kunden kann es für eine Auktion wie die „Sammlung Roland Grüber“ geben? Mehr als 2.300 Lose Brandenburg in Franken und Fränkischer Reichskreis! War da nicht zu fürchten, dass dieses gewaltige Angebot die Preise purzeln lassen würde?

Nr. 4209: BRANDENBURG-ANSBACH. Friedrich, Albrecht und Christian, 1625-1634. 5 Dukaten 1629, Nürnberg. Unikum. Vorzüglich. Taxe: 20.000,- Euro. Zuschlag: 38.000,- Euro.

Um es kurz zu machen, nein, im Gegenteil. Wieder einmal hat sich erwiesen, dass Einzelstücke als Teil einer sachkundig aufgebauten Sammlung bessere Preise bringen. Nehmen wir als Beispiel die kleine Serie von Pfennigen, die unter Markgraf Friedrich V. zwischen 1361 bis 1397 herausgegeben wurden. Geschätzt waren die Stücke zumeist mit 20 bzw. 30 Euro. Die Ergebnisse sahen ganz anders aus: 130 Euro, 140 Euro, 150 Euro, 80 Euro, ja bis zu 190 Euro wurden für diese unauffälligen Münzen erzielt.

Dieser Trend hielt an. Auf insgesamt 2 Mio. Euro addierte sich der Gesamtzuschlag, was einer Steigerung von 50 % über der Schätzung entspricht. Und natürlich hatten daran auch einige spektakuläre Einzelergebnisse Anteil, von denen wir nur einige wenige nennen können.

Nr. 3626: SACHSEN. Johann Georg II., 1656-1680. Dreifache Reichstalerklippe 1676, Dresden, auf das Vogelschießen in Dresden am 23. Juli, wo dem Kurprinzen (später Kurfürst Johann Georg III.) der Königsschuss gelang und seine Mutter Magdalena Sibylla dadurch Schützenkönigin wurde. Aus Auktion Peus 364 (2000), 1671. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 20.000,- Euro. Zuschlag: 38.000,- Euro.

Gleich zwei Stücke teilten sich den Ruhm zur teuersten Münze der Sammlung Grüber avanciert zu sein: eine dreifache Reichstalerklippe 1676 auf das Vogelschießen in Dresden vom 23. Juli und ein fünffacher Dukat von Friedrich, Albrecht und Christian von Bandenburg-Ansbach, geprägt 1629 in Nürnberg (Taxe: je 20.000 Euro / Zuschlag: je 38.000 Euro). 

Nr. 3643: BRANDENBURG-BAYREUTH. Christian Ernst, 1655-1712. Reichstaler 1683, Bayreuth. Aus Sammlung Wilmersdörffer, Auktion Helbing Nachf. 48 (1925), 658. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000,- Euro. Zuschlag: 29.000,- Euro.

29.000 Euro brachte ein äußerst seltener und vorzüglicher Reichstaler von Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth aus dem Jahr 1683 (Taxe: 10.000 Euro), und 24.000 Euro eine genauso seltene, fast vorzügliche Pistole von 1746 von Friedrich von Brandenburg-Bayreuth (Taxe: 10.000 Euro). Das Titelstück der Auktion, eine goldene Verdienstmedaille zu 10 Dukaten von Christian Friedrich Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach, geschätzt mit 10.000 Euro, wurde mit 15.000 Euro zugeschlagen.

Auktion 268: Münzen und Medaillen des Erzbistums Salzburg – Die Sammlung Numitor
Salzburger Gold- und Silbermünzen der Sonderklasse standen in Auktion 268 auf dem Programm. 

Nr. 5502: SALZBURG. Sigismund von Volkersdorf, 1452-1461. Goldgulden o. J., Salzburg. 2. bekanntes Exemplar. Vorzüglich. Taxe: 75.000,- Euro. Zuschlag: 85.000,- Euro.

Unter anderem enthielt die Sammlung Numitor das 2. bekannte Exemplar eines numismatisch hoch interessanten Goldguldens des Sigismund von Volkersdorf mit der ältesten Darstellung des heiligen Rudpert auf Salzburger Münzen. 75.000 Euro war diese numismatische Kostbarkeit geschätzt. 85.000 Euro lautete der Zuschlag. 

Nr. 5727: SALZBURG. Hieronymus von Colloredo, 1772-1803. Löwentaler 1790. Aus Auktion Leu 75 (1999), 1100. Äußerst selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 75.000,- Euro. Zuschlag: 85.000,- Euro.

Damit wurde dieses frühe Stück zur teuersten Münze der Auktion, auch wenn es sich diesen Rang mit einer der letzten Salzburger Prägungen teilen musste, die ebenfalls von 75.000 Euro auf 85.000 kletterte: Mit dem äußerst seltenen Löwentaler des Hieronymus von Colloredo von 1790, von dem die meisten geprägten Exemplare auf bayerischen Einspruch wieder eingeschmolzen werden mussten.

Auch wenn nicht alle Lose der Sammlung Numitor ihre meist hohe Schätzung erreichten – so wurde das mit 100.000 Euro am höchsten taxierte Stück, eine Turm-Prägung zu 10 Dukaten von Wolf Dietrich von Raitenau, mit 80.000 Euro zugeschlagen – gab es doch einige beeindruckende Ergebnisse, vor allem für Münzen, die nicht nur prachtvoll, sondern auch von historisch-numismatischem Interesse waren. 

Nr. 5639: SALZBURG. Max Gandolph von Küenburg, 1668-1687. 10 Dukaten 1686, auf die Verleihung der Kardinalswürde. Unikum. Vorzüglich. Taxe: 75.000,- Euro. Zuschlag: 80.000,- Euro.

Auktion 269: Goldprägungen / Deutsche Münzen ab 1871
Goldprägungen aus aller Welt enthielt die Auktion 269. Und dass Gold bei Münzsammlern derzeit mehr als beliebt ist, das stand am Ende der Auktion einmal mehr fest.

Ein gutes Beispiel dafür sind die 104 Lose mit britischen Münzen. Mit über 450.000 Euro brachten sie etwa das 2,5fache ihrer Schätzung. 

Nr. 6192: GROSSBRITANNIEN. Anne, 1702-1714. 5 Guineas 1706, London. Slg. Vogel, Aus Auktion Künker 230 (2013), 6656. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 20.000,- Euro. Zuschlag: 60.000,- Euro.

Einen wesentlichen Anteil an diesem guten Ergebnis hatten die derzeit überaus beliebten 5 Guineas. Wann immer der Hammer bei einer fünfstelligen Summe fiel, konnte man fast sicher sein, dass ein 5 Guinea Stück zugeschlagen worden war: Je 60.000 Euro brachten 5 Guineas von 1688 (Taxe: 12.500 Euro) und von 1706 (Taxe: 20.000 Euro). 55.000 Euro brachten – nein, nicht 5 Guineas, sondern – 5 Pounds aus dem Jahr 1826, von denen nur 150 Exemplare geprägt worden waren. Überhaupt die Seltenheit, sie war verantwortlich dafür, dass ein 2 Pound-Stück von Queen Victoria, von dem 1893 nur 773 Exemplare geprägt worden waren, nicht 2.500 Euro brachte, wie geschätzt, sondern 14.000.

Nr. 6415: MONTENEGRO. Nikolaus I., 1860-1918. 100 Perpera 1910, Wien. Nur 300 Exemplare geprägt. Vorzüglich / Vorzüglich bis Stempelglanz (Prooflike). Taxe: 12.500,- Euro. Zuschlag: 22.000,- Euro.

Diese Seltenheit wird immer wichtiger, aber nur wenn sie gleichzeitig mit herausragender Erhaltung gepaart ist. So kletterten die beiden Typen des 100 Perpera-Stücks, die Nikolaus I. von Montenegro 1910 in Wien prägen ließ, von einer Schätzung mit je 12.500 Euro auf 20.000 Euro (Fb. 4, nur 500 Exemplare geprägt) bzw. 22.000 Euro (Fb. 1, nur 300 Exemplare geprägt.

Nr. 6914: ALTDEUTSCHLAND. Nürnberg. 6 Dukaten 1632, geprägt unter schwedischer Besetzung durch Gustav II. Adolf. Slg. Oldenburg, aus Auktion Bukowski 113 (1898), 1396. Äußerst selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 50.000,- Euro. Zuschlag: 80.000,- Euro.

Aber wenn wir zur teuersten Münze dieser Auktion kommen wollen, dann kehren wir zurück nach Schweden, jedenfalls fast. Ein während der schwedischen Besatzung Deutschlands geprägter sechsfacher Dukat der Stadt Nürnberg von 1632 stieg von 50.000 auf 80.000 Euro.

Alle Ergebnisse der Auktion finden Sie online hier