Am 15. und 16. Mai 2018 hält die Heidelberger Münzhandlung ihre 74. Auktion ab. Neben umfangreichen Spezialsammlungen von römischen, französischen, Mainzer Münzen und deutschen Dukaten entdeckt der Kenner ausgesuchte Raritäten in feinster Erhaltung. Ein Schwerpunkt liegt wie immer auf den deutschen Münze nach 1871.
Datum/Zeit
14.05.2018 - 15.05.2018
22:00
Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart
Kategorien
Auktion 74
Raritäten in ausgesuchter Erhaltung bei der Heidelberger Münzhandlung
Müssen Sie bei einer AKS- oder einer Jaeger-Nummer noch ein Häkchen machen? Dann freuen Sie sich auf die kommende Auktion 74 der Heidelberger Münzhandlung. Sie bietet deutsche Seltenheiten en Masse: In guter Sammlerqualität, aber auch in perfekter Erhaltung. Denn zur Versteigerung kommt zusätzlich zum „normalen“ Angebot die Sammlung Gunter Vohrer von deutschen Münzen ab 1800.
Daneben entdeckt der Kenner eine Spezialsammlung von römischen Münzen mit Frauenporträts sowie eine große Partie Frankreich, nicht zu vergessen eine kleine Sammlung von Münzen aus Mainz, deutschen Dukaten in herausragender Erhaltung sowie zahlreiche Raritäten aus Altdeutschland, Europa und aller Welt.
Nr. 1. Kelten. Parisii. Goldstater. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 9.000 Euro.
Antike
Die Auktion beginnt mit drei Losen keltischer und rund 40 Losen griechischer Münzen. Es folgt eine Serie von rund 90 Münzen der römischen Republik, ehe die erste Spezialsammlung zum Ausruf kommt.
Nr. 167. Aquilia Severa, 2. Gemahlin des Elagabal. Denar. Vorzüglich. Taxe: 100 Euro.
Sie ist den Damen des Kaiserreichs gewidmet. Das Spektrum reicht vom Denar des Tiberius mit der häufig mit Livia identifizierten weiblichen Gottheit auf der Rückseite über einen Aureus der Plotina, Denare für Iulia Paula oder Aquilia Severa bis hin zu einem Tremissis der Aelia Pulcheria. Die Schätzungen sind sehr attraktiv, so dass es sich lohnt, genau hinzusehen.
Nr. 340. Constantinus III., 421. Solidus, Ravenna. Äußerst selten. Vorzüglich bis prägefrisch. Taxe: 20.000 Euro.
Das gilt auch für die gut 150 Lose mit Münzen der römischen Kaiserzeit. Hier ist für jeden Sammler etwas dabei, für denjenigen, der sein Budget im Auge behalten muss, genauso wie für denjenigen, der eine große Rarität in prachtvoller Erhaltung sucht. Münzen Constantins III. sind ohnehin selten. Der Kaiser, den mittelalterliche Autoren gerne als Großvater von König Artus bezeichneten, herrschte nur wenige Jahre, nachdem er in Britannien von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufen worden war.
Das Auktionshaus Grün kann gleich zwei seiner Solidi anbieten, einen aus Trier (Taxe: 10.000 Euro) und einen geprägt im italienischen Ravenna (Taxe: 20.000 Euro).
Nr. 699. Frankreich. 50 Francs 1887, Paris. Sehr seltener Jahrgang. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 5.000 Euro.
Spezialsammlung Frankreich
Mehr als 350 Nummern mit Münzen aus Frankreich sind ein Höhepunkt der europäischen Prägungen. Das zeitliche Spektrum reicht von Ludwig VII. (1137-1180) bis in die Gegenwart. Wie immer sind einige herausragend erhaltene Stücke dabei, dazu eine Vielfalt von seltenen Kleinmünzen aus den unterschiedlichsten Münzstätten sowie Proben. Wer das Außerordentliche sucht, der ist gut beraten, diese Sektion aufmerksam durchzublättern.
Nr. 727. Frankreich. Dombes. Louis II. de Bourbon-Montpensier, 1560-1582. Écu d’or (demi Pistole) 1577. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 4.000 Euro.
Ergänzt wird das königliche Frankreich durch eine Reihe von seltenen Féodal-Prägungen: Hervorgehoben sei eine halbe Pistole von 1577 des Fürsten von Dombes, Louis II. von Bourbon-Montpensier. Aber auch ein Écu von 1650 des Fürsten Guillaume IX. von Orange, ein sehr schönes und attraktives Stück mit feiner Patina, verdient eine Erwähnung (Taxe: 4.000 Euro).
Nr. 798. Italien. Vatikan. Innocenz XI., 1676-1689. Quadrupla o. J., AN II (1677), Rom. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 30.000 Euro.
Ein weiterer Höhepunkt der europäischen Münzen ist eine äußerst seltene Quadrupla aus dem zweiten Jahr, also 1677, von Papst Innozenz XI. Sie ist ein Werk des berühmten päpstlichen Stempelschneiders Giovanni Hamerani (1649-1705) und versammelt die heiligen Augustinus, Laurentius, Stephanus und Franz von Assisi um die thronende Mutter Gottes. Diese äußerst seltene Münze ist mit 30.000 Euro geschätzt.
Nr. 972. China. Fengtien. 1 Dollar, Jahr 33 (= 1907). Vorzüglich. Taxe: 5.000 Euro.
Auf keinen Fall wollen wir die kleine Partie von 35 Losen mit chinesischen Münzen und Barren vergessen. Sie enthält einige seltene, von NGC zertifizierte Prägungen wie z. B. einen Dollar der Provinz Fengtien aus dem Jahr 24 (= 1898) in gutem vorzüglich, NGC AU 58 (Taxe: 5.000 Euro) und einen weiteren Dollar dieser Provinz aus dem Jahr 33 (= 1907) in vorzüglich, NGC AU 55.
Nr. 1070. Salzburg. Max Gandolph, 1668-1687. 3 Dukaten 1682 auf das 1100-Jahr-Jubiläum. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 6.000 Euro.
Römisch-Deutsches Reich und österreichische Standesherren
Und damit sind wir bei den Prägungen des Römisch-Deutschen Reichs und der Standesherren. Eines der attraktivsten Stücke dürfte der dreifache Salzburger Dukat von 1682 auf das 1100-Jahr-Jubiläum des Erzstifts von 1682 sein. Er zeigt auf der Rückseite nicht nur bekannte Heilige wie den hl. Martin mit seiner Gans oder den hl. Vinzenz in der Tracht des Diakon, sondern auch die wesentlich unbekannteren Heiligen Hermes, Chrysanthus und Daria. Ihre Gebeine waren wegen des 1602 begonnenen Umbaus des Doms ausgelagert worden. 1682, nach der Fertigstellung des Baus, überführte der Salzburger Klerus die Reliquien in einem beeindruckenden barocken Festzug wieder in den Dom.
Nr. 1127. Bayern. Albert V., 1550-1579. Dukat o. J. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 30.000 Euro.
Altdeutschland
Und erst jetzt sind wir bei den Münzen Altdeutschlands angekommen! Natürlich sind hier, wie wir es von der Heidelberger Münzhandlung gewohnt sind, eine ganze Reihe von Raritäten verborgen, so eine umfangreiche Dukatensammlung, von der wir im Laufe des Vorberichts einige Beispiele nennen werden. Beginnen wir dabei mit Bayern, woher rund 70 Lose stammen: Außerordentlich selten und prachtvoll erhalten ist ein Dukat des Albert V., der als begeisterter Münzsammler den Grundstein legte für die Sammlung, die heute noch in der Münchner Residenz aufbewahrt wird. Kein Wunder, dass er auch für sein eigenes Porträt einen hervorragenden Stempelschneider beizog.
Nr. 1151. Bayern. Karl Theodor, 1777-1799. Donaugold-Dukat 1793. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 20.000 Euro.
Ein anderes Beispiel ist der äußerst seltene Donaugold-Dukat Karl Theodors aus dem Jahr 1793, der nicht die wesentlich häufigere Signatur HS unter dem Porträt des Herrschers zeigt, sondern ST.
Nr. 1352. Löwenstein-Wertheim-Virneburg. Johann Ludwig Vollrath, 1730-1790. Dukat 1769, Wertheim. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 15.000 Euro.
Der wohl seltenste Dukat der Sammlung stammt aus Löwenstein-Wertheim-Virneburg, einer kleinen Herrschaft, ohne jegliche politische Bedeutung, nichtsdestotrotz ließ ihr Graf Johann Ludwig Vollrath 1769 Dukaten prägen, die heute unglaublich selten sind. Stolz präsentiert er über der Grafenkrone seinen Wahlspruch SUUM CVIQUE (= jedem das Seine).
Nr. 1356. Mainz. Arnold von Selenhofen, 1153-1160. Brakteat, Erfurt. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 3.500 Euro.
Spezialsammlung Mainz
Und damit wären wir schon wieder beim nächsten Höhepunkt, einer kleinen Spezialsammlung von Münzen aus Mainz – vom Brakteaten des Arnold von Selenhofen (1153-1160) bis zum Dukaten des Emerich Joseph, Freiherr von Breitbach-Bürresheim.
Nr. 1372. Mainz. Karl Heinrich von Metternich-Winneburg. Sortengulden zu 60 Kreuzer 1679. Äußerst selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 7.000 Euro.
Neben zahlreichen Goldmünzen finden sich hier auch zwei prachtvolle Porträtmünzen, ein äußerst seltener Taler 1676 des Damian Hartard von Leyen (Taxe: 6.000 Euro) und ein Gulden zu 60 Kreuzern 1679 des Karl Heinrich von Metternich-Winneburg (Taxe: 7.000 Euro).
Nr. 1669. Württemberg. Wilhelm I., 1816-1864. Dukat 1818. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 8.000 Euro.
Schließen wir unseren Bericht zu den Altdeutschen Münzen (und der Sammlung prächtig erhaltener Dukaten) mit einem Beispiel aus Württemberg, einem sehr seltenen Dukat von 1818 von König Wilhelm I. in der Erhaltung vorzüglich bis Stempelglanz (Taxe: 8.000 Euro)
Nr. 1788. Deutsches Kaiserreich. 1 Mark 1894 G. In dieser Erhaltung selten! Stempelglanz. Taxe: 1.200 Euro.
Münzen des Deutschen Kaiserreichs
Nach einer umfangreichen Partie von Medaillen kommen wir zu einer Spezialität der Heidelberger Münzhandlung, zu den Münzen des Deutschen Kaiserreichs. Wer sie sammelt, weiß, dass es bei Herbert Grün nicht nur prachtvolle Gold- und Silbermünzen gibt, sondern dass ein besonderes Gewicht auf die seltenen Kleinmünzen gelegt wird. So auch diesmal. Ob ein Erstabschlag vom 10 Pfennig 1894 E (Taxe: 1.000 Euro), ein stempelglänzendes 1 Markstück 1894 G (Taxe: 1.200 Euro) oder ein fast Stempelglänzendes 25 Pfennig 1909 J (Taxe: 1.000 Euro): Die Auswahl ist groß.
Nr. 2156. Deutsches Kaiserreich. Bayern. Ludwig III., 1913-1918. 20 Mark 1914. Das einzige uns bekannte Exemplar in dieser Erhaltung. PCGS PR66 D CAM. Polierte Platte. Taxe: 15.000 Euro.
Geradezu beeindruckend wird sie, wenn es zu den Goldmünzen des Deutschen Kaiserreichs kommt. Für Erhaltungsfetischisten ist alles geboten, so zum Beispiel das beste im Hause Grün bekannte Exemplar eines bayerischen 20 Mark Stücks von 1914 (J. 202 / Taxe: 15.000 Euro), dieses ist, wie einige andere exquisite Goldmünzen von PCGS und NGC zertifiziert. So zum Beispiel auch das wohl ebenfalls beste Beispiel für ein 10 Mark Stück der Stadt Hamburg von 1873, das von NGC mit PF66 Ultra Cameo bewertet wurde (J. 206 / Taxe: 17.500 Euro).
Nr. 2213. Deutsches Kaiserreich. Hessen. Ludwig IV., 1877-1892. 20 Mark 1892. Prachtexemplar von schönster Erhaltung. Polierte Platte. Taxe: 10.000 Euro.
Ebenfalls perfekt ist ein – nicht zertifiziertes, aber genauso prachtvolles – hessisches 20 Mark Stück von 1892 in Polierter Platte (J. 221 / Taxe: 10.000 Euro).
Nr. 2284. Deutsches Kaiserreich. Reuss, ältere Linie. Heinrich XXII., 1859-1902. 20 Mark 1875. Kabinettstück von großer Seltenheit und feinster Erhaltung! PCGS MS 66. Erstabschlag. Stempelglanz. Taxe: 50.000 Euro.
Und wenn wir dann nach Mecklenburg oder gar Reuss kommen, bleibt kein Wunsch unerfüllt: Mecklenburg-Schwerin, 10 Mark 1872 Stempelglanz (Taxe: 20.000 Euro), 20 Mark 1901 Polierte Platte (15.000 Euro), Mecklenburg-Strelitz, 10 Mark 1873 Stempelglanz (Taxe: 50.000 Euro), 10 Mark 1880 Stempelglanz (Taxe: 25.000 Euro), 20 Mark 1874 Stempelganz (Taxe: 30.000 Euro), 20 Mark 1905 Polierte Platte (Taxe: 20.000 Euro), Reuss, 20 Mark 1875 Erstabschlag, Stempelglanz (Taxe: 50.000 Euro) oder 10 Mark 1882 Stempelglanz (Taxe: 30.000 Euro). Alle großen Raritäten liegen in traumhaften Erhaltungen vor!
Nr. 2306. Deutsches Kaiserreich. Sachsen – Coburg – Gotha. Ernst II., 1844-1893. 20 Mark 1872. Die seltenste Reichsgoldmünze in feiner Erhaltung, das beste uns bekannte Exemplar! Erstabschlag. Stempelglanz. Taxe: 125.000 Euro.
Wer würde da glauben, dass wir noch nicht einmal beim Höhepunkt angekommen sind? Die seltenste Reichsgoldmünze, 20 Mark 1872 von Sachsen Coburg – Gotha, wird als Erstabschlag in Stempelglanz angeboten (Taxe: 125.000 Euro)!
Da mag man schon fast nicht mehr die Seltenheiten aus Sachsen-Meiningen erwähnen: 20 Mark 1872 Stempelglanz (Taxe: 35.000 Euro), 20 Mark 1882 Stempelglanz (Taxe: 30.000 Euro) und 20 Mark 1914 Polierte Platte (Taxe: 20.000 Euro).
Natürlich gibt es, wie gewohnt auch eine große Auswahl von Münzen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs.
Nr. 3133. Deutsches Kaiserreich. Sachsen – Altenburg. Carl Eduard, 1900-1918. 2 Mark 1911. Zur Taufe des Erbprinzen. Nur 100 Exemplare geprägt. Mit Paproth-Expertise. Stempelglanz. Taxe: 10.000 Euro.
Sammlung Gunter Vohrer
Nach diesen extrem seltenen Goldmünzen, die sich wahrscheinlich nur wenige wirklich leisten können, kommen wir wieder zum Sammleralltag zurück. Denn wer beim perfekten Gold passen muss, der findet umso mehr hochinteressantes Material in der Sammlung Gunther Vohrer von deutschen Münzen nach 1800 mit einer reichen Auswahl der Großsilbermünzen und vor allem der Kleinmünzen. Gold sucht man hier vergebens, stattdessen findet man außerordentlich seltene Stücke, manche davon in einer für diesen Typ überraschender Erhaltung.
Nr. 2950. Deutsches Kaiserreich. 5 Pfennig 1896 G. Nur wenige Exemplare bekannt! Mit Paproth-Expertise. Fast sehr schön. Taxe: 3.000 Euro.
Als Beispiel dafür, wie selten einige der katalogisierten Münzen sind, sei das 5 Pfennig-Stück von 1896 mit dem Buchstaben G erwähnt, von dem nur einige wenige Exemplare bekannt sind. Die fast sehr schöne, aber durchaus attraktive Münze, wird mit einer Paproth-Expertise geliefert, die ihre Echtheit bestätigt.
Der Katalog kann zum Schutzpreis von 12,50 Euro bezogen werden bei Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün, Gaisbergstr. 40, 69115 Heidelberg; Tel: ++49 / 6221 / 65 2970; Fax: ++49 / 6221 / 65 297-29; sowie per E-Mail oder auf der Webseite.
Unter dieser Adresse ist der Katalog auch im Internet einsehbar, genauso wie auf Sixbid.
Hier kommen Sie zu Auktion 74 / Teil 1.
Und hier kommen Sie zu Auktion 74 / Teil 2 – Sammlung Gunter Vohrer