Rauch versteigert in seiner 98. Auktion fast 800 antike Münzen, über 1000 mittelalterliche und neuzeitliche Münzen, sowie rund 300 Münzen des Römisch-Deutschen Reiches, darunter befinden sich viele Stücke der legendären Sammlung Trau.
Datum/Zeit
20.09.2015 - 22.09.2015
22:00
Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart
Kategorien
98. Auktion
Goldmünzen aus der Sammlung Trau bei Rauch
Ein Fest der Numismatik und eine Gala der Raritäten: Das Auktionshaus H.D. Rauch lädt Sammler und Händler zur 98. Auktion ein, die vom 21. bis 23. September 2015 in Wien stattfinden wird. Drei Tage im Zeichen der Münze voller glänzender Höhepunkte!
Insgesamt kommen fast 800 antike Münzen unter den Hammer, über 1000 mittelalterliche und neuzeitliche Münzen aus Europa und der Welt, sowie rund 300 Münzen des Römisch-Deutschen Reiches. Dazu werden etwa 200 Historische Medaillen versteigert sowie über 700 Orden und Ehrenzeichen.
Los 85: Didrachme, Magistrat Leokr(…), ca. 250-200 n. Chr. Nicolet-Pierre 2 (D2/R2), HGC 629 (R1). RR, vzgl. Schätzpreis: 5.000 Euro.
Der erste Tag steht wie gewohnt den antiken Münzen zu. Kelten, Griechen, Provinzialrömer, Römer, Byzantiner – jedes Sammelgebiet ist vertreten mit einer exzellenten Auswahl an herrlichen Erhaltungen und faszinierenden Seltenheiten.
Bei den keltischen Münzen fällt u.a. eine Reihe norischer Tetradrachmen auf. Unter den breitgefächerten griechischen Münzen finden sich in allen Münzmetallen zahlreiche Spitzenstücke. Auch die römischen Provinzialprägungen weisen einige äußerst seltene und hochinteressante Stücke auf, unter anderem kommt eine bemerkenswerte Sammlung alexandrinischer Tetradrachmen zum Verkauf.
Los 308: M. Antonius, Aureus, Heeresmünzstätte in Syrien oder Armenien, Frühjahr-Sommer 34 v. Chr. Crawford 541/2, Albert 1698, C 1 (2500 Fr.!), Calicó 118 (R4, stgl. Abb.), CRI 344. RRR, s.sch.-vzgl. Schätzpreis: 38.000 Euro.
Die große Anzahl nennenswerter römischer Stücke zwingt bei diesem kurzen Überblick zu einer Konzentration auf einige ausgewählte Goldmünzen, wie der spektakuläre Aureus des Triumvirn Marcus Antonius, welcher im Revers das Portrait seines gleichnamigen Sohnes Marcus Antonius, genannt Antyllus, zeigt (Los 308). Nur etwa ein Dutzend erhaltener Exemplare sind von dieser historisch äußerst bedeutsamen Münze bekannt.
Ein weiteres sehr seltenes Prachtexemplar in Gold zeigt das feingezeichnete Portrait des jungen Commodus. Dieser Aureus wurde im Juli 175 n. Chr. auf die erste Liberalitas (Geldgeschenk) des Commodus an das Volk von Rom geprägt, die wohl im Zusammenhang mit der Annahme der Toga Virilis durch den Sohn und Thronprinzen des Kaisers Marcus Aurelius stattfand (Los 466).
Los 677: Constantius II. Solidus, Antiochia (Antakya), 347-355 n. Chr. RIC 80 (R4), C 107 (80 Fr.), Depeyrot 6/2. Ex Slg. Trau. RRR, vzgl.-stplfr. Schätzpreis: 7.500 Euro.
Spätrömische Münzkunst in vollendeter Form und von feinster Qualität präsentiert uns der sehr seltene Solidus des Constantius II. aus der Münzstätte Antiochia mit seinem außerordentlich reizvollen Reversbild (Los 677).
Byzanz ist ebenfalls mit einer hochwertigen Auswahl vertreten, darunter ein prägefrischer Solidus des Iustinianus II. (Los 749).
Zahlreiche weitere faszinierende Goldmünzen werden in der Auktion präsentiert. Viele davon sind außerordentlich selten und stammen aus der bekannten Sammlung Trau, die 1935 in Wien versteigert wurde. Seit genau 80 Jahren waren diese Stücke also nicht mehr auf dem Markt – eine seltene Gelegenheit, begehrenswerte Raritäten mit prominentem Pedigree zu erwerben.
Los 1207: Karl Eugen 1744-1793, Dukat o.J. Stuttgart. Klein/Raff:252, Fr:3601. RR, f.stplfr. Schätzpreis: 14.000 Euro.
Den Münzen des Mittelalters und der Neuzeit ist der zweite Auktionstag reserviert. Die rund 1000 Nummern enthalten viel Gold und haben einen deutlichen Schwerpunkt auf den europäischen Geprägen. Deutschland ist mit fast 200 Losen stark aufgestellt, darunter eine größere Strecke Bayern, weiters zahlreiche Dukaten und mehrere gesuchte Raritäten. Stellvertretend sei hier der sehr seltene Dukat des Herzogs Karl Eugen von Württemberg aus der Prägestätte Stuttgart erwähnt (Los 1207).
Auch das Angebot französischer Münzen ist nicht zu übersehen, unter anderem wird der äußerst seltene Doppeldukat der Reichstadt Besançon aus dem Jahre 1664 große Aufmerksamkeit auf sich ziehen (Los 1282).
Eine umfangreiche Sammlung italienischer Mittelaltermünzen umfasst mit einigen neueren Prägungen über 200 Münzen. Zahlreiche seltene Ausgaben und rare Münzstätten sind vertreten, hier wird der Sammler aus dem Vollen schöpfen können. Als frühes Beispiel der italienischen Numismatik soll der seltene Denar Karls des Großen Erwähnung finden, der in Treviso geprägt wurde (Los 1462).
Die Könige und Königinnen Portugals des 19. Jhdt. sind das Thema einer weiteren Sammlung, deren rund 100 Münzen nun neue Liebhaber finden wollen.
Los 1754: Iwan III. 1740-1741, Rubel 1741, MMD Moskau, Roter Münzhof. Bitkin:1(R1). RR, s.sch. Schätzpreis: 8.000 Euro.
Ein weiterer Schwerpunkt ist Russland. Die rund 180 Lose weisen diverse große Seltenheiten und Topstücke auf. So findet der Kenner zum Beispiel einen sehr seltenen Rubel des kurzlebigen Iwan III. (Los 1754), ebenso wie den kuriosen, über ein Kilogramm schweren Novodel des sogenannten Sestroretsker Rubel (Los 1790). Beachtenswert auch die Münzen der UdSSR, wo die frühen 1921-1926er Serien von Kleinmünzen bis zum Rubel auffallen, die durchgehend in der sehr seltenen Qualität Polierte Platte vorliegen.
Die Spannung bleibt bis zum Schluss, denn Ungarns Könige warten mit einer spektakulären Sammlung von etwa 100 Goldgulden des 14. und 15. Jhdts. auf.
Los 2034: Maximilian I. 1493-1519, Hohlgussmedaille 1518. Auf die Aussöhnung des Ritters Franz von Sickingen mit Kaiser Maximilian I. Wellenh:6795 (AE), Habich:I/1, 25 R, vzgl. Schätzpreis: 3.000 Euro.
Historische Medaillen eröffnen mit einem prachtvollen Reigen den dritten Auktionstag. Rund 200 Schaustücke von der Renaissance bis zur Moderne, darunter größere Partien Italien und Vatikan, werden die geneigten Sammler erfreuen. An erster Stelle stehen jedoch die Habsburger und Österreich. Zahlreiche sehr attraktive Stücke und große Seltenheiten werden präsentiert, wie zum Beispiel die silberne Hohlgussmedaille 1518 auf die Aussöhnung des Kaisers mit dem Ritter Franz von Sickingen (Los 2034).
Mit rund 300 ausgewählten Nummern der Habsburger und des Römisch-Deutschen Reiches steuert die numismatische Gala dem großen Finale zu: Eine einmalige Versammlung bedeutender Stücke und größter Seltenheiten, die jeden Kenner und Liebhaber begeistern werden.
Das Portrait Kaiser Karls V. ziert der Zwitter-Schautaler 1532/1534 aus Hall, ein künstlerisches Meisterwerk der Renaissance und vermutlich ein Unikum (Los 2240).
Ein epochaler Meilenstein und Wendepunkt der Geldgeschichte ist der Guldiner 1486 des Erzherzogs Sigismund, der den Beginn der Talerprägung in Europa markiert (Los 2241). Dramatischer Hintergrund einer legendären Goldprägung: Diese sehr seltene Dukatenklippe wurde 1529 geprägt während der ersten Belagerung Wiens durch die Osmanen (Los 2248).
Los 2250: Ferdinand I. 1521-1564, Dukat o.J. Prag. Markl:595, Fr:10. RR, f.stplfr. Schätzpreis: 15.000 Euro.
Nicht nur in der vorliegenden Qualität eine absolute Rarität ist der unter Kaiser Ferdinand II. geschlagene Dukat aus der Münzstätte Prag (Los 2250).
Ungewöhnlich und von höchster künstlerischer Qualität ist die Darstellung des von vorne gezeigten Portraits auf dem in Hall geprägten Doppeltaler des Erzherzogs Ferdinand (Los 2256).
Die beeindruckende Klippe auf die Hochzeit des Erzherzogs Leopold mit Claudia von Medici wurde im sagenhaften dreifachen Talergewicht geprägt (Los 2272).
Ebenfalls ungewöhnlich und äußerst selten ist die Zwitterprägung auf dasselbe Ereignis im einfachen Talergewicht (Los 2274).
Auch der nachfolgende Erzherzog Ferdinand Karl kann mit Prunkstücken aufwarten: Der 1642 in Hall geprägte Doppeldukat ist ebenfalls eine Rarität der obersten Liga (Los 2277).
Der Ausbeutetaler 1648 der Ferdinandgrube in Schemnitz ist der Fachliteratur nur im Talergewicht bekannt, hier liegt er als 1½facher Taler vor (Los 2286).
Zu guter Letzt werden auch die Freunde der Phaleristik nicht vergessen. Rund 700 interessante und attraktive Lose umfasst der Katalog, der gesondert erhältlich ist.
Die Kataloge (Münzen bzw. Orden) sind zu beziehen bei:
Auktionshaus H.D. Rauch
Am Graben 15, 1010 Wien, Österreich
Tel.: 0043 – 1 533 33 12
Fax.: 0043 – 535 61 71
E-Mail
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