Mit gewohnt großer und qualitätsvoller Offerte an Kostbarkeiten aus vielen Zeiten und Regionen eröffnet am 24. April die diesjährige Frühjahrsauktion der Hermann Historica oHG in München. Bis zum 6. Mai kommen rund 6.000 Sammlerobjekte zum Aufruf.
Datum/Zeit
23.04.2017 - 05.05.2017
22:00
Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart
Kategorien
74. Auktion
Frühjahrsauktion bei Hermann Historica
Mit neuem Internetauftritt präsentiert das Spezialauktionshaus seine 74. Auktion, in der einzigartige phaleristische Sensationen und kaiserliche Petschaften aus hochadeliger Sammlung sowie ausgewählte Belege aus Antike und Mittelalter bestechen.
Mit gewohnt großer und qualitätsvoller Offerte an Kostbarkeiten aus vielen Zeiten und Regionen eröffnet am 24. April die diesjährige Frühjahrsauktion der Hermann Historica oHG in München. Bis zum 6. Mai kommen rund 6.000 teils einzigartige Sammlerobjekte aus allen Themengebieten des Hauses zum Aufruf.
Marmorporträt des Kaisers Hadrian (Reg. 117-138 n. Chr.), gefertigt 117-120 n. Chr. Taxe: 75.000 EUR.
Antiken
Eines der Highlights des Antiken-Kataloges ist mit der Taxe von 75.000 Euro ein ausdrucksstarkes Marmorporträt des Kaisers Hadrian (Reg. 117-138 nach Christus). Gefertigt in den Anfangsjahren seiner Regierungszeit, zeigt das überlebensgroße Porträt eine für die Mehrzahl der Büsten Hadrians charakteristische leichte Wendung des Kopfes nach links. Sehr typisch auch, die Ausarbeitung der in das Gesicht gekämmten lockigen Haarpracht sowie des Schnurrbartes und des leicht gekräuselten Wangen- und Kinnbartes. Ein in Kunstfertigkeit und Erhaltung eindrucksvolles antikes Marmorporträt des bedeutenden Kaisers, das auf einem kubischen Marmorsockel montiert, eine Gesamthöhe von 54 Zentimetern misst und mit langjährig belegter Provenienz jetzt auktioniert werden kann.
Kunsthandwerk
Kostbare, aufwändig gearbeitete Wunderkammerobjekte stehen auch in diesem Frühjahr wieder im Kapitel des Kunsthandwerks zur Versteigerung.
Romanisches Bronzebecken, sog. Hansa-Schüssel, deutsch, 12. Jhdt. Taxe: 12.000 EUR.
So begeistert ein graviertes romanisches Bronzebecken, eine Hansa-Schüssel, die im zwölften Jahrhundert in Deutschland gefertigt wurde. Basierend auf der inzwischen widerlegten Annahme, dass Schüsseln dieser Art vordringlich Verbreitung im Wirkungskreis der Hanse fanden, wurde 1905 die übergreifende Bezeichnung etabliert. Nur rund 250 Becken mit unterschiedlichen Motiven sind heute bekannt; davon sind achtzig Prozent Wasser- und Bodenfunde. Die vorliegende seltene Wasserfund-Schüssel, welche umlaufend mit kämpfenden Rittern in vollem Kettenpanzer mit Schild und Schwert graviert ist, kann ab Rufpreis von 12.000 Euro für eine neue Sammlung geboten werden.
Alte Waffen
Ganz ausgezeichnet ist auch in diesem Frühjahr wieder die Angebotsvielfalt an qualitätsvollen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Blankwaffen. Sehr ansprechend hier, ein rares ritterliches Schwert aus Italien um 1430/40 mit breiter, zweischneidiger Klinge und schwerem, flachen Scheibenknauf. Der Vertreter eines seltenen gotischen Schwerttypus mit einseitigem Fingerbügel kann ab 12.000 Euro ersteigert werden. Reicher Besatz aus Messingblech mit getriebenem Buckeldekor ziert die husarische Kürass-Brust aus Polen, die in schwerer Ausführung mit kräftigem Mittelgrad und im unteren Drittel dreifach geschoben im 17. Jahrhundert gefertigt wurde. Die ausgesprochen seltene Brustplatte eines polnischen Flügelhusaren zeigt an Hals- und Armausschnitten, die für die Abwehr von Angriffen so wichtigen, kräftig umgeschlagenen Brechränder und an Schultern und Seiten Schlitze zur Aufnahme des Gurtzeugs. 15.000 Euro wird ein künftiger Besitzer für den auffallenden Kürass mindestens aufbringen müssen.
Rossschweif (Tug), osmanisch, 17./18. Jhdt. Taxe: 15.000 EUR.
Asien, Orient und Afrika
Ein selten bis nie am Markt angebotenes Rarissimum kann mit einem osmanischen Rossschweif aus dem 17./18. Jahrhundert, der Zeit der Türkenkriege, ab 15.000 Euro offeriert werden. Tugs dieser Art, hier ein mit gefärbtem Rosshaargeflecht überzogener Holzschaft mit vier balusterförmigen Ausbuchtungen, einhängend fünf geflochtene Strähnen und mit einer Tombak-Kugel als Abschluss, wurden als Würdezeichen getragen. Vom Platz in der Hierarchie hing die Anzahl der Rossschweife ab, die ein Würdenträger führen durfte. Beanspruchte ein Sultan sechs, im Kriegsfall bis zu neun für sich, waren einem Großwesir fünf und den Wesiren drei zugestanden.
Historische und militärgeschichtliche Objekte
Von europäischen und internationalen Herrscherhöfen kommen wieder bedeutende Sammlerstücke zur Auktion, viele von diesen aus der privaten Kollektion des Prinzen Joseph Clemens von Bayern (1902-1990). So eine kostbar gearbeitete goldene Geschenktabatiere aus dem persönlichen Besitz des Kaisers von Mexiko Maximilian I. (1832-1867). Der hochreliefierte Brillantbesatz auf dem Deckel in Form des Monogrammes „N” über dem Spiegelmonogramm „E”, darüber die Kaiserkrone mit wehenden Bändern lässt eindeutig auf die Schenkenden Kaiser Napoleon III. (1808-1873) und seine Gattin Kaiserin Eugénie (1826-1920) schließen. Gefertigt vom Pariser Juwelier und Hoflieferanten Alexandre-Gabriel Lemonnier (1808-1884) kann das exquisite wie geschichtsträchtige Kleinod ab 15.000 Euro ersteigert werden.
George S. Patton Jr. (1885-1945), ein Model 1913 Cavalry Sword (“Patton Saber”). Taxe: 12.500 EUR.
Aus den USA besticht ein bedeutender Luxussäbel, der General George S. Patton jr. (1885 – 1945), dem Kommandanten der dritten US-Armee bei der Landung in der Normandie, anlässlich seiner Ernennung zum Viersterne-General am 14. April 1945 übereignet wurde. Das Model 1913 Cavalry Sword, der sogenannten “Patton Saber” mit zweischneidiger, vernickelter und gekehlter Klinge war ein Eigenentwurf des leidenschaftlichen Sportlers und Olympioniken, der schon früh Europa bereiste, um die besten Schwertkämpfer seiner Zeit kennenzulernen. Die Luxusausführung zeigt beidseitig seinen vergoldeten Namenszug mit je vier Generalsternen in einem Bordürenrahmen, ist mit einem massiv silbernes Gefäß sowie Griffschalen aus Elfenbein versehen und wird mit einer Taxe von 12.500 Euro aufgerufen.
Orden und Ehrenzeichen
Auch in der Frühjahrsauktion können dem interessierten Publikum wieder ausgewählte, teils einzigartige und museal zu wertende Orden und Ehrenzeichen präsentiert werden. Unter den rund 320 Losen in diesem Kapitel sind überdies ganze Ordensnachlässe und -gruppen mit unvergleichlichen Stücken verzeichnet. Als phaleristische Sensation steht eine umfangreiche Gruppe aus Hochadelsbesitz, dem Nachlass des Prinzen Alfons von Bayern (1862-1933) bzw. seines Sohnes, des Prinzen Joseph Clemens, zur Auktion. Darunter Raritäten, wie der 1915 verliehene, von den Gebrüdern Hemmerle in München feinst in Gold und Emaille gefertigte Großkreuz-Ordenssatz mit Schwertern des bayerischen Militär Verdienst-Ordens, hier erstmals als vollständiger militärischer Satz und im Auruf für 15.000 Euro.
Ein Paar goldtauschierte Luxus- Perkussionspistolen, A. De Lezaack, Lüttich um 1860. Taxe: 28.000 EUR.
Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten
Sehr schön auch, das Angebot an antiken Schusswaffen. Von sensationeller Seltenheit und einer Qualität wie sie kaum auf dem Markt zu finden ist, sind die Pistolenkästen in der Frühjahrsauktion. Wahre Glanzstücke zeigen sich hier mit einem Paar goldtauschierter Luxus-Perkussionspistolen von A. De Lezaack in Lüttich, die um 1860 gefertigt wurden. Die ornamentalen Goldeinlagen über punziertem Grund auf Schlössern und Garnituren sowie die mit Weinranken beschnitzten Ebenholzschäfte mit goldtauschierter Eisengarnitur, unterstreichen die besondere Wertigkeit dieser auf 28.000 Euro taxierten Büchsenmacherarbeit. Ab eben dieser Summe kann auch ein Paar Luxus-Perkussionspistolen für hintereinander liegende Ladungen aus der berühmten Werkstatt des Anton Vinzent Lebeda in Prag ersteigert werden. Nicht minder aufwändig gearbeitet, besticht auch dieser spektakuläre, annähernd unberührte Pistolenkasten mit feinstem Eisenschnitt und Goldeinlagen.
Alle Angebote der Auktionen können Sie auf der Webseite von Hermann Historica einsehen.