Noch kurz vor dem Advent schiebt das Haus Künker zusätzliche Auktionstage ein. Vom 19. bis zum 21. November 2013 wird unter anderem Künkers bisher bedeutendste Ordens-Auktion veranstaltet. Insgesamt summiert sich die Gesamtschätzung der 3.825 Lose von Münzen und Medaillen aus der Antike, Deutschland und aller Welt auf beeindruckende 3 Mio. Euro.
Datum/Zeit
18.11.2013 - 20.11.2013
23:00
Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart
Kategorien
Auktionen 240-243
Münzen, Orden und Medaillen: Die Winter-Auktion von Künker
Noch kurz vor dem Advent schiebt das Haus Künker zusätzliche Auktionstage ein. Vom 19. bis zum 21. November 2013 wird unter anderem mit einem Umfang von 1.119 Losen und einer Gesamtschätzung von 754.000 Euro Künkers bisher bedeutendste Ordens-Auktion veranstaltet. Insgesamt summiert sich die Gesamtschätzung der 3.825 Lose von Münzen und Medaillen aus der Antike, Deutschland und aller Welt auf beeindruckende 3 Mio. Euro.
Auktion 240: Orden und Ehrenzeichen
Den 19. November 2013 sollten sich vor allem Sammler von Orden freihalten, denn Künker offeriert in seiner Auktion 240 sein bisher größtes Angebot an Orden und Ehrenzeichen.
Wie immer hat Michael Autengruber dazu einen Katalog verfasst, bei dem nicht nur die Bilder farbig sind. Viele menschliche Schicksale werden anhand verliehener Auszeichnungen lebendig.
107: Preußen. Pour le mérite. Ordenskreuz. Aus dem Nachlass von William Balck. KWK2 196var. II-III / II. Schätzung: 10.000 Euro.
So zum Beispiel das der Osnabrücker Familie Balck, bei der es zur Tradition gehörte, dass man im Heer diente. Konrad Friedrich August Henry William Balck wurde am 19. Oktober 1859 in Osnabrück geboren. Der englische Anklang in seinem Namen erklärt sich durch die damalige politische Lage: Osnabrück gehörte zum Königreich Hannover, das zum Zeitpunkt seiner Geburt von George IV. in Personalunion zusammen mit dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland regiert wurde. 1866 annektierte Preußen Hannover, und so begann William Balck seine militärische Laufbahn in der preußischen Armee. Er brachte es bis zum Generalleutnant und beendete seine Laufbahn 1918 als Gouverneur der damals baltischen Inseln Ösel, Moon und Dagö in der Ostsee. Wirklich berühmt wurde William Balck durch sein „Lehrbuch der Taktik“ in sechs Bänden, das in sieben Sprachen übersetzt wurde, darunter auch ins Japanische und Russische. Aus seinem Besitz werden seltene und außergewöhnliche Orden angeboten wie der preußische pour le Mérite (34; II-III/II; Schätzung: 10.000 Euro). Auch ausländische Herrscher zeichneten den hoch verdienten Militär aus, so z. B. Georg I. von Griechenland mit dem Königlichen Erlöser-Orden (65; I-II; Schätzung: 750 Euro) und Karol I. von Rumänien mit dem Orden „Krone Rumäniens“ (71; II/II-III; Schätzung: 150 Euro).
Sein ältester und einziger Sohn hielt sich an die Familientradition. Hermann Balck, 1893 in Danzig geboren, trat sofort nach dem Schulabschluß 1913 ins Heer ein. Er diente im ersten und im zweiten Weltkrieg. Seine Karriere endete mit der Kapitulation, nachdem er zuletzt General der Panzertruppe und Heeresgruppenbefehlshaber im Zweiten Weltkrieg gewesen war. Seine Autobiographie „Ordnung im Chaos“ erzählt lebendig und gedankenvoll vom Ethos einer Offiziersfamilie, wie es sie heutzutage nicht mehr gibt. Aus seinem Besitz wird unter anderem das Trageexemplar des so genannten „Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes“ angeboten, das nur 27mal verliehen wurde (208; I-II; Schätzung: 150.000 Euro).
1085: Osmanisches Reich. Osmanje-Orden. 2. Modell. Äußerst selten. I-II. Schätzung: 30.000 Euro.
Natürlich werden auch eine Vielzahl anderer Orden offeriert, so aus dem Deutschen Reich, der Bundesrepublik sowie aus Belgien, Dänemark, Frankreich (umfangreiche Sammlung), Griechenland, Großbritannien, Italien, Malta, Monaco, Österreich, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden und Spanien. Dazu kommen ca. 200 Lose mit Auszeichnungen aus überseeischen Ländern. Gespannt darf man sein, was die beiden russischen Orden vom Weißen Adler bringen. Geschätzt sind sie mit 30.000, resp. 40.000 Euro. Im Juni 2013 brachte ein ähnliches Stück in der Künker-Auktion 160.000 Euro.
Auktion 241: Münzen aus aller Welt
Rund 1.600 Lose mit Münzen aus Altdeutschland sowie Münzen aus aller Welt in Gold und Silber kommen in Auktion 241 zur Versteigerung. Das internationale Angebot reicht von Andorra bis Venezuela.
2281: Schweden. Karl IX., (1560-) 1604-1611. 3 Riksdaler 1610, Stockholm, auf die Gründung der Stadt Göteborg. Ahlström 73. Äußerst selten. Sehr schön. Schätzung: 30.000 Euro.
Vor allem für Sammler von schwedischen Münzen findet sich spannendes Material, so zum Beispiel eine Großsilbermünze im Wert von 3 Riksdaler, geprägt unter Karl IX. in Stockholm, auf die Gründung Göteborgs (2281; ss; Schätzung: 30.000 Euro). Bemerkenswert ist für diese Sammlung vor allem ihre herausragende Qualität. Fast bei allen Stücken liest man „Selten in dieser Erhaltung. Prachtexemplar.“
2186: Altdeutschland. Hamburg. 1/2 Bankportugalöser zu 5 Dukaten 1687. Aus SBV 34 (1994), 1291. Sehr selten. Sehr schön. Schätzung: 30.000 Euro.
In der Abteilung Altdeutschland sticht eine Partie von Münzen der Stadt Hamburg heraus. Das Spektrum reicht vom 1/4 Portugalöser zu 2 1/2 Dukaten, geprägt zwischen 1578 und 1582 (2183; ss-vz; Schätzung: 15.000 Euro) bis hin zum 1/2 Bankportugalöser zu 5 Dukaten von 1687 aus den Talerstempeln (2186; ss; Schätzung: 30.000 Euro), dazu viele Doppeldukaten, Dukaten, Gold- und Silberabschläge, Taler, Halbtaler und Mark-Stücke, Wer Hamburger Münzen sammelt kann ab 100 Euro mitbieten.
Auktion 242: Historische Medaillen
Wer Geschichte liebt, der sollte sich unbedingt Katalog 242 genauer ansehen. Dort findet er die Illustrationen zur europäischen Geschichte, prachtvolle Medaillen, wie sie seit der Renaissance herausgegeben wurden, um an Schlachten, Verträge und bedeutende Persönlichkeiten zu erinnern.
Die Preise sind im Verhältnis zu dem, was Münzen in einer ähnlichen Qualität und Seltenheit bringen, immer noch niedrig. Nehmen wir zum Beispiel eine Silbermedaille, die unter dem französischen König Heinrich IV. herausgegeben wurde. Die Geschichte hat uns die ungewöhnliche Einstellung dieses Herrschers zu seinen Untertanen überliefert: „Wenn mir Gott zu leben erlaubt, werde ich dafür sorgen, dass es in meinem Land keinen Bauern gibt, der sonntags nicht sein Huhn im Topf hat!“ („Si Dieu me prête vie, je ferai qu’il n’y aura point de laboureur en mon royaume qui n’ait les moyens d’avoir le dimanche une poule dans son pot!“).
3010: Frankreich. Heinrich IV., 1589-1610. Silbermedaille o. J., unsigniert, auf das glückliche Frankreich. Jones 200. Vorzüglich. Schätzung: 1.000 Euro.
Exakt diese Einstellung finden wir in einer für die Zeit äußerst ungewöhnlichen Szenerie einer Medaille wieder: Ein Bauer pflügt unter der fürsorglich strahlenden Sonne sein Feld. Diese Medaille ist ein besseres Zeugnis als jede Münze, was dieser Monarch seinem Volk schenken wollte. Geschätzt ist das vorzügliche Stück mit gerade einmal 1.000 Euro.
Wesentlich teurer dürfte die bayerische Goldmedaille zu 18 Dukaten des ersten Königs des Landes, Maximilian I. Joseph werden. Sie wurde 1824 auf sein Jubiläum 25 Jahre Regierung geprägt (3390; fast Stgl.; Schätzung: 15.000 Euro). 10 Jahre vorher fertigte der preußische Medailleur L. Pönninger eine Medaille auf den Frieden von Paris an. Das bei Künker angebotene Stück ist aus Gold und damit ein bisher unpubliziertes Unikum (3436; ss-vz; Schätzung: 15.000 Euro).
3527: Deutschland / Hamburg. Silbernes Medaillon 1636, von S. Dadler. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Schätzung: 20.000 Euro.
Herausragendes Prunkstück der Auktion ist ein großes Medaillon mit einem Durchmesser von fast 8 Zentimeter von Sebastian Dadler mit dem Stadtplan Hamburgs aus der Vogelperspektive auf der Rückseite. Die Vorderseite zeigt eine Hamburger Version des Koloss’ von Rhodos als Hafeneinfahrt, der einen Olivenzweig als Zeichen des Friedens und einen Merkurstab als Zeichen des Handels emporhält. Damit reiht sich das Stück in die Serie von Friedenswunschmedaillen ein (3527; vz-Stgl.; Schätzung: 20.000 Euro).
Auktion 243: Münzen aus der Welt der Antike
Am 21. November 2013 schließt die Künker Winter-Auktion mit fast 1.400 Nummern antiker Münzen. Sie beginnt mit einer großen Spezialsammlung keltischer Münzen, die 500 Lose umfasst. Das Spektrum reicht von englischen Prägungen bis in den Donauraum nach Dakien.
Die sorgfältig ausgewählten Stücke zeichnen sich aus durch den besonderen Blick, den der Sammler für die außergewöhnlichen Darstellungen hatte. Hinsichtlich der Vielfalt der Motive kann diese außergewöhnlich repräsentative Sammlung nicht so leicht übertroffen werden. Da keltische Münzen im Vergleich zu den griechischen und römischen Prägungen noch verhältnismäßig preiswert sind, kann der Sammler ab 60 Euro mitbieten.
4402: Kelten. Vindeliker (Süddeutschland). Regenbogenschüsselchen, 175-100. Sehr selten. Sehr schön. Schätzung: 4.000 Euro.
Vor allem die große Auswahl an den so genannten Regenbogenschüsselchen wird Aufmerksamkeit erregen. Neben den gewöhnlichen Typen (glatt, Vogelkopf und Rolltier) finden sich Dreipunktblume (4402; ss; Schätzung: 4.000 Euro) und blütenkelchartige Volute (4423; ss; Schätzung: 4.000 Euro).
4574: Griechen. Naxos. Tetradrachme, 430-420. Cahn 100. Aus Auktion Hess 247 (1978), 52. Sehr selten. Gutes sehr schön. Schätzung: 25.000 Euro.
Rund 170 Lose griechischer Münzen werden angeboten, darunter eine äußerst seltene Tetradrachme aus dem klassischen Naxos, geprägt 430/20 (4574; ss+; Schätzung: 25.000 Euro) und das Titelstück des Katalogs, eine Tetradrachme der Stadt Barke, mit dem frontalen Kopf von Zeus Ammon auf der Rückseite (4663; ss; Schätzung: 20.000 Euro).
Den größten Teil des Katalogs machen die römischen Münzen aus. Sie stammen zum Teil aus der Sammlung Dr. med. Gerhard Himmel, Graz. Der Arzt hatte sich schon früh für die römischen Münzen interessiert. Nun möchte seine Witwe, die aktiv an der Sammeltätigkeit ihres Mannes beteiligt war, dass die Stücke wieder in den numismatischen Kreislauf zurückfließen und andere Sammler sich daran erfreuen können. Sie werden es tun, denn zahlreiche seltene Kaiser und Kaiserinnen – wie zum Beispiel Pacatianus, Cornelia Supera, Regalianus, Dryantilla und viele mehr – sind in der Sammlung enthalten. Höhepunkte bei den römischen Münzen sind ein fast vorzüglicher Aureus des Didius Iulianus (4934; fast vz; Schätzung: 12.500 Euro), ein Aureus des Maximianus von 293/5, geprägt in Antiochia (5194; vz-Stgl.; Schätzung: 10.000 Euro) …
5250: Römer. Constans, 337-350. Medaillon zu 4 Siliquen, 337/340, Siscia. RIC 41. Äußerst selten. Vorzüglich. Schätzung: 40.000 Euro.
… und vor allem ein großes Silbermedaillon zu 4 Siliquen von Constans, geprägt in Siscia zwischen 337 und 340 (5250; vz; Schätzung: 40.000 Euro).
Die Kataloge können bestellt werden bei Künker, Gutenbergstr. 23, 49 076 Osnabrück; Tel: 0541 / 96 20 20; Fax: 0541 / 96 20 222; oder über E-Mail.
Vier Wochen vor der Auktion finden Sie alle Münzen online.