Auktion 69 und 70

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Zwei Auktionen führt die Heidelberger Münzhandlung im Herbst 2016 durch: Auktion 69 umfasst das gesamte Spektrum der Numismatik mit einem Schwerpunkt auf Deutschland, Auktion 70 bietet eine fast komplette Sammlung von Silbermünzen des Kaiserreichs.

Datum/Zeit
07.11.2016 - 08.11.2016
23:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


Auktion 69 und 70

Große Sammlung Silbermünzen des Kaiserreichs bei Grün

Wie schon dieses Frühjahr präsentiert die Heidelberger Münzhandlung neben ihrem allgemeinen Katalog eine Spezialsammlung in Auktion 70. Dabei handelt es sich um 863 deutsche Silbermünzen ab 2 Mark, geprägt zwischen 1871 und 1939 in herausragender Erhaltung. Die Sammlung, die alle Jahrgänge umfasst, ist mit nur drei Ausnahmen komplett.
Katalog 69 enthält das komplette numismatische Spektrum von der Antike bis zur Gegenwart mit gut 160 Nummern Antike, 544 Nummern Ausland und 79 Nummern Römisch-Deutsches Reich. Der Schwerpunkt liegt – wie immer bei Grün – auf Deutschland mit 1.052 Losen Altdeutschland und 1.153 Losen von Münzen nach 1871.

Nr.: 1283. FRANKREICH. 5. Republik. 10 Francs Typ Mathieu 1977, Piéfort. Nur 43 Exemplare geprägt. Vorzüglich aus Polierter Platte. Taxe: 1.300 Euro.

Auktion 69: Antike, Ausland und deutsche Münzen

Mit rund 160 Nummern antiker Münzen beginnt am 8. November 2016 im Pfalzgrafensaal des Europäischen Hofs Heidelberg die Auktion 69 der Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün. Der Kenner kann sich auf eine interessante Partie keltischer Kleinmünzen freuen sowie auf eine Sammlung von Prägungen der Stadt Hyele-Velia.

Es folgt das Ausland mit rund 100 Losen französischer Prägungen vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Aber das ist natürlich nicht alles. Wie bei Grün üblich, verstecken sich in vielen Sektionen interessante Prägungen in Erhaltungen, wie man sie sonst nicht zu sehen bekommt.

Nr. 1336: LUXEMBURG. Philippe IV., 1621-1665. Patagon (48 Sous) 1634. Prachtexemplar! Vorzüglich. Taxe: 1.000 Euro.

Ein gutes Beispiel ist dafür ein Patagon zu 48 Sous, geprägt 1634 von Philippe IV. von Luxemburg. Und das ist nicht das einzige Stück in ungewöhnlich guter Erhaltung. Erwähnen wir eine päpstliche Silbermedaille von 1842 mit einer detailreichen Hafenansicht und ein äußerst seltenes 25 Zlotych-Stück für Polen, geprägt 1818 in Warschau mit dem Porträt des russischen Zaren Alexander I.

Nr. 1471: SCHWEIZ / Eidgenossenschaft. 100 Franken 1925. NGC MS64+. Fast Stempelglanz. Taxe: 18.000 Euro.

Gleich drei Schweizer Raritäten entdeckt der Sammler: Ein Prachtexemplar eines 5 Franken-Stücks von 1851 aus Paris, 100 Franken 1925, gegradet von NGC mit MS64+ und ein sehr schöner, früher Guldiner Berns aus dem Jahr 1494.

Nr. 1554: CHINA / Volksrepublik seit 1911. Dollar o. J. (1912). PCGS Genuine Cleaning – UNC Details. Vorzüglich. Taxe: 3.000 Euro.

In der Sektion Übersee wird eine kleine Serie chinesischer Münzen angeboten, von der frühen Volksrepublik bis heute. Highlight ist ein Dollar ohne Jahr von 1912 mit dem Porträt Li Yuan Hungs. Auch für die Liebhaber von frühem US-Gold ist etwas dabei, nämlich ein sehr seltenes 10 Dollar-Stück 1800 vom Capped Bust Type.

Rund 80 Lose mit Münzen des Römisch-Deutschen Reichs leiten über zu Altdeutschland, einem Schwerpunkt der Auktion. Er umfasst unter anderem zwei große Serien, nämlich Baden und Bayern.

Nr. 1816: BADEN. Ludwig Georg Simpert, 1707-1761, unter Vormundschaft seiner Mutter Franziska Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg. Dukat 1714 auf den Frieden von Baden. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 1.500 Euro.

Mehr als 320 Lose mit badischen Prägungen kommen zum Ausruf. Das zeitliche Spektrum reicht von Bernhard I., Markgraf von Baden zwischen 1372 und 1431, bis zu Friedrich II., Großherzog und letzter Herrscher zwischen 1907 und 1918. Auch wenn eine Reihe von interessanten Prägungen der frühen Neuzeit angeboten sind, wie ein Dukat von 1714 auf den Frieden von Baden oder ein äußerst seltenes 3 Kreuzer-Stück ohne Jahr von Friedrich VII., liegt der Schwerpunkt doch auf dem 19. Jahrhundert.

Nr. 2002: BADEN. Karl Leopold Friedrich, 1830-1852. Kronentaler 1832 “Münzbesuch”. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 750 Euro.

Nennen wir als Beispiel lediglich einen Kronentaler von 1832 auf den Besuch der Münzstätte in Karlsruhe. Übrigens, nicht nur die Sammler von Münzen im Talergewicht finden ihr Lieblingsstück. Wieder einmal ist es dem Auktionshaus Grün gelungen, eine große Auswahl an Kleinmünzen zusammenzustellen.

Nr. 2237: BAYERN. Maximilian IV. (I.) Joseph, 1799-1825. Konventionstaler 1802 mit MAXIM.JOSEPH. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 4.500 Euro.

Mehr als 200 Lose mit bayerischen Münzen folgen. Auch hier beginnt die Partie im späten Mittelalter mit Prägungen Albrechts IV., Herzog von 1465 bis 1508. Sie endet mit einem Medaillon des Prinzregenten Luitpold. Besonders beeindruckend ist eine umfangreiche Partie von schwach silberhaltigen Münzen der Kipper- und Wipperzeit. Da ein Großteil dieser schlechten Münzen wieder eingeschmolzen wurden, ist es schwierig, Belegstücke in so guter Qualität zu erhalten. Aber auch das 19. Jahrhundert ist hervorragend vertreten. Als Beispiel möge ein Konventionstaler von 1802 mit einer seltenen Umschriftenvariante und ein sehr seltener Vereinsdoppeltaler von 1865 dienen.

Nr. 2639: SACHSEN. Friedrich III. “der Weise”, 1486-1525. Doppeltaler o. J., Nürnberg, auf die Generalstatthalterwürde. Sehr selten. Gutes sehr schön. Taxe: 3.500 Euro.

Natürlich gibt es auch aus den anderen deutschen Fürstentümer und Reichsstädte eine reiche Auswahl. So stammen zum Beispiel fast 100 Lose aus Sachsen, darunter ein wundervoller, sehr seltener Doppeltaler der Renaissance mit einem Porträt von Friedrich III. dem Weisen. Neben Medaillen und interessanten Lots ist auch eine kleine Partie Papiergeld erwähnenswert.

Nr. 3018: DEUTSCHES REICH. 1 Pfennig 1905 E mit Kreuz unter der Wertzahl. Äußerst selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 12.500 Euro.

Der Höhepunkt der Auktion liegt wie immer bei Grün auf den Prägungen nach 1871. Neben der in Auktion 70 angebotenen Sammlung sind auch in Auktion 69 viele Raritäten versammelt. Beginnen wir mit den Kleinmünzen des Kaiserreichs. Äußerst selten ist ein stempelglänzendes 20 Pfennig-Stück 1887 E mit Stern unter der Wertzahl. Es wird an Seltenheit nur noch überboten von einem fast stempelglänzenden 1 Pfennig-Stück 1905 E mit Kreuz unter der Wertzahl.

Nr. 3559: DEUTSCHES REICH. Bayern. 20 Mark 1913. J. 200. Sehr seltener Jahrgang. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 15.000 Euro.

Auch in Auktion 69 sind die Gold- und Silbermünzen des Kaiserreichs bemerkenswert. Wir beschränken uns an dieser Stelle für die Silbermünzen darauf, das württembergische 3 Mark-Stück 1916 zum Jubiläum 25 Jahre Regierung Wilhelm II. zu erwähnen, das in PP vorliegt, sowie für die Goldmünzen die sehr seltenen 20 Mark Bayern 1913 in vorzüglich bis Stempelglanz und die 20 Mark 1874 Schaumburg-Lippe in Stempelglanz.

Nr. 3739: WEIMARER REPUBLIK. 50 Reichspfennig 1925 F. Äußerst selten. Polierte Platte. Taxe: 25.000 Euro.

Die wirklich großen Seltenheiten verstecken sich unter den Prägungen der Weimarer Republik. Hier findet der Spezialsammler ein nur in einem einzigen Exemplar sich im Handel befindendes 5 Rentenpfennig-Stück 1925F, eine Zwitterprägung in sehr schön, ein fast stempelglänzendes 50 Reichspfennig-Stück 1924 G und ein 50 Reichspfennig-Stück 1925 F in Polierter Platte.

Nr. 4134: BRD. Probe zu 5 DM 1969 F, mit Randschrift von 5 DM 1970 F, Beethoven: ALLE MENSCHEN WERDEN BRÜDER. Einziges bekanntes Exemplar. Polierte Platte. Taxe: 15.000 Euro.

Die Reihe der Seltenheiten schließt eine Probe zum 5 DM-Stück 1969F in Polierter Platte mit der Randschrift von 1970 F, Beethoven: Alle Menschen werden Brüder. Es handelt sich um das einzige bekannte Exemplar.

Auktion 70: Deutsche Silbermünzen von 1871 bis 1939

863 deutsche Silbermünzen ab dem 2 Mark-Stück, geprägt zwischen 1871 und 1939 hat der Sammler, dessen Kollektion in Auktion 70 angeboten wird, in feinster Qualität zusammengetragen. Stempelglanz und Polierte Platte ist dabei praktisch Standard, wenige Stücke sind „nur“ vorzüglich und nur ein einziges hat die Erhaltung „gutes sehr schön“. Mit Ausnahme der großen Drei – 2 Mark Baden 1883, Bayernhochzeit und Friedrich der Weise – ist die Sammlung komplett.

Nr. 20: BADEN. 5 Mark 1888. J. 27. Eine der seltensten Reichssilbermünzen in dieser Erhaltung. Polierte Platte. Taxe: 20.000 Euro.

Auktion 70 ist für alle, die sich als Erhaltungsfetischist bezeichnen würden. Wann bekommt man schon einmal 5 Mark Baden 1875 in feinstem Stempelglanz zu sehen? Und dazu ein zweites Exemplar in Polierter Platte? Natürlich ist auch 5 Mark Baden 1888 in Polierter Platte vorhanden, in dieser Erhaltung eine der seltensten Silbermünzen des Kaiserreichs.

Nr. 105: BAYERN. 5 Mark 1896. J. 46. Das beste dem Auktionator bekannte Exemplar. Erstabschlag. Fast Stempelglanz / Stempelglanz. Taxe: 10.000 Euro.

Wer Münzen bei Grün gekauft hat, der weiß, hier ist ein Prachtexemplar wirklich ein Prachtexemplar, und so will es schon etwas heißen, wenn der Auktionator schreibt, dass es sich bei 5 Mark Bayern 1896 in fast Stempelglanz / Stempelglanz um das beste Exemplar handelt, das er in den vielen Jahrzehnten seiner Tätigkeit in den Händen gehalten hat.

Nr. 135: BREMEN. 5 Mark 1905, ohne Perlkreis. J. 60. Nur wenige Exemplare bekannt. Fast Stempelglanz. Taxe: 20.000 Euro.

Nur wenige Exemplare gibt es vom 5 Mark Bremen 1905 ohne Perlkreis. In Auktion 70 kann man eines in fast Stempelglanz erwerben, genauso wie 2 Mark 1911 Sachsen-Coburg-Gotha geprägt zur Taufe des Erbprinzen, von dem nur 100 Exemplare geprägt wurden. Das bei Grün angebotene ist natürlich Stempelglanz.

Das Bemerkenswerte an dieser Sammlung ist die Tatsache, dass der Sammler nicht nur die großen Seltenheiten in perfekter Qualität sammelte, auch bei häufigen Typen mit einer Schätzung im zweistelligen Bereich auf Perfektion achtete, nennen wir als Beispiel das 2 bzw. 3 Mark-Stück 1913 „Der König rief und alle kamen“. Es wird in Auktion 70 in Spitzenerhaltung und feinster Patina angeboten.

Auch die Münzen der Weimarer Republik und des 3. Reichs zeichnen sich durch ihre unglaubliche Qualität aus. Nennen wir abschließend als Beispiel die sehr seltenen 3 Reichsmark Eichbaum von 1933G in fast Stempelglanz.

Beide Kataloge können zum Schutzpreis von 12,50 Euro bezogen werden bei Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün, Gaisbergstr. 40, 69115 Heidelberg; Tel: +49 / 6221 / 65 2970; Fax: ++49 / 6221 / 65 297-29 oder per E-Mail.

Die Kataloge sind auch im Internet einsehbar: Katalog 69 und Katalog 70.