Auktion 199-200

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Am 13. und 14. Dezember schloss das Auktionshaus Künker das Jahr 2011 mit einer zusätzlichen fünften Weihnachtsauktion ab, die ganz im Zeichen des Goldes stand: Eine weltweit einzigartige Komplettsammlung Reichsgoldmünzen und der erste Teil einer bedeutenden Osmanen-Sammlung erbrachten Spitzenpreise.

Datum/Zeit
12.12.2011 - 13.12.2011
23:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


Auktion 199-200

130.000 Euro für die seltenste Reichsgoldmünze

1024x768 Normal 0 21 Auf Seite 75 strahlt den Beschauer der seltenste Typ aller Reichsgoldmünzen in dreifacher Vergrößerung an: 20 Mark 1872 des Herzogs Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha. Die Katalognummer 1496 ist, in fast Stempelglanz, auf 75000 Euro geschätzt. Die Gebote beginnen aber bereits bei 80000 Euro. Sie klettern auf über 100000 Euro, um endlich bei 130000 Euro hängen zu bleiben. Neuer Rekord am 14. Dezember für diese so seltene Goldmünze. Dezember? Das Auktionshaus Künker hat 2011 zu den vier üblichen einen zusätzlichen fünften Termin eingeschoben, eine geradezu „goldglänzende“ Weihnachtsauktion. Mit der weltweit einzigen Komplettsammlung von Reichsgoldmünzen, die zwangsläufig viele Interessenten in das Steigenberger Hotel Remarque gezogen hat. Künker schloss das Jubiläumsjahr – man wurde 40 Jahre alt – mit zwei Katalogen, rund 1800 Nummern und einem Gesamtzuschlag von 2,7 Millionen Euro. Die Gesamttaxe von gut 1,8 Millionen Euro wurde um rund 45 Prozent überboten. An der zweitägigen Auktion waren als Partner die Firmen Numisart Roland Michel und die Mages GmbH beteiligt.

1024x768 Normal 0 21 Die Anreise lohnte sich indes schon zum 13. Dezember, an dem der Katalog 199 mit „Münzen des Ottomanischen Reiches“ anstand. Übrigens mit dem Zusatz „Teil I“, denn es gibt noch die Teile II und III im Sommer und Herbst 2012. Die erste Partie enthielt 900 Nummern mit einer Gesamtschätzung von gut 430000 Euro, die um rund 50 Prozent überboten wurde. Die Münzen der Osmanen mit der kunstvoll dargestellten Tughra sind bei näherer Betrachtung sehr interessant, und der fachlich hervorragend beschriebene und schön bebilderte Auktionskatalog aus dem Hause Künker ist abermals ein begehrtes Zitierwerk. Ein Aufwand, der sich zwingend anbot: Eine derart umfassende Osmanen-Sammlung ist weltweit einzigartig.

763: Ottomanisches Reich. Muhammad V., 1909-1918. 500 Kurush 1327 H. auf den Stadtbesuch in Manastir. KM 807. Nur 20 Exemplare geprägt. Vorzüglich. Schätzung: 7.500 EUR. Zuschlag: 36.000 EUR.

1024x768 Normal 0 21 Die Zuschläge für die in besten Qualitäten angebotenen Osmanen lagen zwischen 35 Euro für 5 Kurush 1327 H. (zwei Exemplare) und 36000 Euro für 500 Kurush aus dem gleichen Jahr. Von diesem Nominal hat Sultan Muhammad V. (1327-1336 H./1909-1918 n. Chr.) nur 20 Exemplare prägen lassen. Beide Taxen zeigen, wie unberechenbar Auktionen sind: Für das Lot betrug die Taxe 40 Euro, für den dann höchsten Zuschlag der Osmanen-Sammlung „nur“ 7500 Euro. Und der Kurush zeigt, wie verwoben die numismatischen Landschaften sind: Kurush und Ghurush leiten sich von grossus, grosso und Groschen ab.

1024x768 Normal 0 21 Das Angebot im Katalog 200 gliederte sich in mehrere Teile, in die Sammlung Vogel (Hamburg, Teil I) mit „Deutsche Goldmünzen“ und der „Kompletten Sammlung Reichsgoldmünzen“, sowie „Papiergeld“.

1006: Salzburg. Wolf Dietrich von Raitenau, 1587-1612. 10 Dukaten 1594, Turmprägung. Fb. 672. Vorzüglich. Aus Sammlung Vogel. Schätzung: 25.000 EUR. Zuschlag: 44.000 EUR.

1024x768 Normal 0 21 Ein Spitzenreiter kam aus Salzburg: Wolf Dietrich von Raitenaus auf 25000 Euro geschätzter zehnfacher Dukat brachte 44000 Euro ein – selten, sehr attraktiv, vorzüglich, ein außerordentliches Exponat. Weitere Taxen wurden deutlich überboten. So für den Goldabschlag zu sechs Dukaten von den Stempeln des 2/3 Taler 1742 aus Sachsen: Statt 15000 Euro wurden es 32000 Euro. Oder für den fünffachen Dukat 1733 aus Dresden, der seine Taxe von 10000 Euro auf 24000 Euro mehr als verdoppelte. Oder für den fünffachen Dukat 1685 des Bayern Maximilian II. Emanuel, für den statt 12500 Euro 22000 Euro bereitgehalten werden mussten. Das nur Beispiele aus dem glänzenden Angebot dieser Sammlung. Weder beim Gold (149 Nummern) noch beim anschließenden Reichsgold (420 Nummern) gab es Restanten. Die Gesamttaxen wurden um über 60 Prozent, beziehungsweise gut 30 Prozent überboten.

1284: Hamburg. 20 Mark 1908. J. 212. Fast Stempelglanz. Einziges im Handel befindliches Exemplar. Seltenste deutsche Reichsgoldmünze. Schätzung: 125.000 EUR. Zuschlag: 110.000 EUR.

1024x768 Normal 0 21 Im Reichsgoldangebot steckten mehrere Schwergewichte. Die Hamburger Goldmünze zu 20 Mark 1881 war erst für 36000 Euro (Taxe: 20000 Euro) zu haben, und das gleiche, aber einzige im Handel befindliche Hamburger Nominal mit der Jahreszahl 1908 wurde für 110000 Euro (Taxe: 125000 Euro) zugeschlagen. Das 10-Mark-Stück des Mecklenburgers Friedrich Franz II. aus dem Jahr 1872 kam auf 19000 Euro (10000 Euro) …

1368: Wilhelm I. 10 Mark 1878 B. Von größter Seltenheit. Sehr schön. Schätzung 60.000 EUR. Zuschlag: 80.000 EUR.

1024x768 Normal 0 21 … das sechs Jahre jüngere gleiche Nominal des Preußen Wilhelm I. auf 80000 Euro (Taxe: 60000 Euro).

1496: Ernst II., 1844-1893. 20 Mark 1872. Prachtexemplar. Seltenster Typ aller Reichsgoldmünzen. Schätzung: 75.000 EUR. Zuschlag: 130.000 EUR.

1024x768 Normal 0 21 Fürst Heinrich XXII. von Reuss-Greiz hat nur einzige Goldmünze hinterlassen, 20 Mark 1875, geschätzt auf 35000 Euro, zugeschlagen für 46000 Euro. Mit den jeweils angenommenen 20000 Euro gaben sich die beiden Münzen aus Neu-Guinea des Jahres 1895 nicht zufrieden: Für das 10-Mark-Stück fiel der Hammer erst bei 28000 Euro, für das doppelte Nominal bei 30000 Euro.

1024x768 Normal 0 21 Wer nun glaubt, nach der glänzenden Vorstellung von Künkers Goldangebot sei Papiergeld eine eher blasse Veranstaltung, der sah sich ausgangs der zweitägigen Weihnachtsauktion eines Besseren belehrt. 400 Einzel- und Sammellose, geschätzt auf zusammen rund 100.000 Euro, brachten fast 220000 Euro ein – eine wahrhaft satte Steigerung. Der Bogen spannte sich von 40 Euro (Taxe: 50 Euro) für den ältesten Geldschein Mexikos aus dem Jahr 1823 bis zu 11000 und 12000 Euro (Taxe: je 500 Euro) für zwei tschechische Noten zu 500 Kronen 1923. Mehrere Serien ragten heraus, so die Sammelgebiete Danzig, Estland oder Belgien. Goldene Zeiten also auch für den Papiergeldsammler. Oder, anders ausgedrückt: Das war eine schöne Bescherung kurz vor Weihnachten in Osnabrück.

1024x768 Normal 0 21 Die Auktionsergebnisse sind im Internet einsehbar, hier können auch die tollen Auktionskataloge bestellt werden. Besuchen Sie dafür einfach die Seite von Künker.