In der 174. Auktion des Münzzentrums Rheinland in Solingen ist der Bogen weit gespannt: Auf 700 Lose aus dem Bereich der Antike folgen byzantinische Stücke, Goldmünzen aus aller Welt und deutsche Münzen aus dem Alten Reich bis hinein ins 19. Jahrhundert.
Datum/Zeit
01.09.2015 - 02.09.2015
22:00
Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart
Kategorien
Auktion 174
Ausgewählte Goldmünzen im Angebot des Münzzentrums Rheinland
Die Auktion 174 beginnt mit 700 Losen im Bereich der Antike, zunächst mit west- und ostkeltischen Münzen, etwa einer hübschen Bronzemünze des Giamilos.
Im reichhaltigen, aber ausgewählten dennoch preiswerten Angebot der griechischen Münzen, von Italien über Asien bis Baktrien, fallen einige Elektron-Münzen auf, aus Kyzikos, Phokaia und Mytilene, auch schöne Silbermünzen aus Thasos, der Seleukiden, und etliche ausgewählte Bronzemünzen, etwa aus Himera auf Sizilien, Makedonien und dem thessalischen Phalanna.
Unter den nachfolgenden griechischen Münzen der Römischen Zeit, nicht wenige in ungewöhnlicher Erhaltung, befindet sich eine Münze des Thessalischen Bundes mit einem bemerkenswerten Porträt Neros. Eine seltene Prägung der Apolloniaten in Pisidien erweist die bisher mit Ilion gelesene Städte-Eintracht als tatsächliche Homonoia mit Perge.
364: HADRIANUS 117-138. Sesterz (119/122). RIC 563b, BMC 1153-1157, C. 1192 var. grasgrüne Patina, ss-vz/ss. Rufpreis: 400 Euro.
Die in großer Zahl angebotenen Münzen der Römischen Kaiserzeit weisen – neben den Silbermünzen in feiner Erhaltung – etliche Bronzestücke auf, etwa prächtige Sesterzen von Trajan, Marc Aurel und anderen.
Unter den vorzüglichen Geprägen der spätrömischen Kaiserzeit lächelt auf einer Reihe prägefrischer Maiorinen Kaiser Vetranio, der 350 nur knapp 10 Monate regierte und dessen Münzen Sammler erfreuen.
564: NIKEPHOROS I. mit STAURAKIOS 803-811. Solidus. Konstantinopel. v.v. S. 1604, DOC 2b. R, vz. Rufpreis: 800 Euro.
Nach einem vorzüglichen Bronzezehner des Ostrogoten Athalarich bringt der Byzanz-Abschnitt Gold- und Bronzemünzen bis in die Epoche der Palaoiologen, daneben prächtige Bleisiegel, etwa von Kaiserin Eudokia mit ihren Söhnen Michael VII. und Konstantios, nur 1067 sieben Monate verwendet; auch ein bisher nur in diesem einen Exemplar bekanntes Siegel des Nikephoros Uranos, enger Vertrauter des Kaisers Basilios II. Bulgaroktonos. Die beliebten Lots werden reichlich angeboten. Antike Kleinobjekte aus Glas, Bronze, Keramik Gemmen und Siegel runden das Antiken Angebot ab.
Es steht im öffentlichen Streit, ob die antiken Objekte weiterhin angeboten werden können. Der Auktionator hält die ins Eigentum greifenden Allmachts-Fantasien im Entwurf des „Kulturgutschutzgesetzes“ als diametral gegen das Subsidaritätsprinzip als eine der Säulen des Grundgesetzes und der Maastrichter EU-Verträge gerichtet und damit für verfassungswidrig.
2102: USA. 2 1/2 Dollar 1915 Panama-Pacific Exposition. F.123, KM 161. vz. Rufpreis: 1.500 Euro.
Ausland beginnt mit dem separaten Goldmünzenteil, darin verbirgt sich dieses Mal der Teil I einer gepflegten Sammlung eines Philatelisten! alter Schule, der höchsten Wert auf Qualität legte: Frankreich, Großbritannien, Liechtenstein, Vatikan, USA verraten dieses.
Mit dem 2. Teil der Gegenstempelsammlung J.W. v.d. Dussen (NL), kommen die Gebiete Georgien, Griechenland, Italien, Malta, Mongolen, Altdeutschland zum Angebot. davor noch eine Sammlung Großbritannien und eine 2. Sammlung Nepal.
Altdeutschland
3374: Nürnberg, Stadt. z.Z. Ferdinand III. 1637-1657. Goldgulden 1646. Kellner 33, Slg. Erl. 503. Fr.1718. RR, vz-St. Rufpreis: 12.000 Euro.
Große Sammlungen oder Teile davon findet man bei Braunschweig, Hamburg und Nürnberg (Gold), schöne Reihen bei Bayern, Preußen, Bremen (mit Medaillen), Frankfurt, Jülich-Berg, Magdeburg, Pfalz (mit Medaillen), Sachsen.
135 Lose neuere Deutsche Münzen des 19. Jahrhunderts beginnen mit dem Doppeltaler von Anhalt-Bernburg von 1845 und zeigen Gruppen von Baden, Bayern, Frankfurt, Hessen-Darmstadt, Österreich und Preußen.
Reichsmünzen werden dominiert vom II. Teil der erwähnten Goldmünzensammlung mit 70 Einzellosen, auffällig auch einige Proben der Kaiserzeit. Neben der üblichen Weimar-Reihe folgen noch die deutschen Nebengebiete.
Abschließend Medaillen – weniger als sonst, sowie Geldscheine Ausland, Reichsnoten und Notgeld, sowie eine Sammlung alte Wechsel in Länderkonvoluts.
Es erscheint sogar ein Sonderkatalog mit Afrikanischer Kunst, Ethnologika und Primitivgeld.
Mit der nächsten (175.) Auktion soll das 50-jährige Geschäftsjubiläum begangen werden. Man darf gespannt sein.
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