95. Münzauktion

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Die 95. Auktion des Wiener Auktionshauses H. D. Rauch findet vom 30. September bis 2. Oktober 2014 statt. Von den Münzen der Antike geht es über die Münzen Europas und der Welt bis zu Münzen aus dem Heiligen Römischen Reich und der Habsburger.

Datum/Zeit
29.09.2014 - 01.10.2014
22:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


95. Münzauktion

95. Münzauktion des Auktionshauses H. D. Rauch mit einem breitgefächerten Angebot

Etwas früher im Herbst als gewöhnlich, aber wie immer mit einem großen und breitgefächerten Angebot aller Sammelgebiete von der Antike bis zur Neuzeit findet bei H. D. Rauch in Wien vom 30. September bis 2. Oktober 2014 die 95. Münzauktion statt. Die Auktion mit insgesamt über 3000 Losen ist auf drei Tage angesetzt: Die rund 870 Münzen der Antike werden wie gewohnt am ersten Tag versteigert. Am folgenden Tag kommen rund 990 Münzen Europas und der Welt unter den Hammer. Das Heilige Römische Reich und die Habsburger mit über 1200 Nummern bestimmen den dritten Tag der Auktion.

Die gut sortierte Auswahl an antiken Münzen deckt nahezu die gesamte Münzgeschichte des Altertums ab: Von den Anfängen der Münzprägung bis zur Völkerwanderung. Neben Kelten und Griechen (zusammen rund 200 Lose) sind es vor allem die Prägungen der römischen Kaiser, die mit rund 470 Nummern den Schwerpunkt des ersten Auktionstages bilden. Zahlreiche Seltenheiten und Spitzenerhaltungen reihen sich durch die gesamte Auktion, wobei neben einigen besonders wertvollen Topstücken auch viele numismatische Besonderheiten und künstlerische Kleinodien die Sammlerschaft erfreuen werden.

478: Commodus als Augustus. Aureus (7,19g), Roma, 178 n. Chr. RIC 648 (R2), C 760 (180 Fr.), Calicó 2337b (stgl. Abb.). Kleine Kratzer im Av. hinter dem Kopf. R. Rufpreis: 25.000 Euro.

Unter den glänzenden Höhepunkten ist ein seltener Aureus des Commodus aus dem Jahr 178 n. Chr. mit jungem Portrait zu nennen. Im Revers der herrlich erhaltenen Goldmünze ist Castor dargestellt, einer der beiden Dioskuren (Los 478).
Ein Prachtstück römischer Familienpropaganda stellt der Aureus des Septimius Severus dar, der im Reversbild die gesamte kaiserliche Familie versammelt: Die Kaiserin Iulia Domna mit ihren Söhnen Caracalla und Geta (Los 501).
Von faszinierender, absoluter Prachtqualität ist der Aureus des Caracalla aus dem Jahre 205 n. Chr. Das feine Stück mit der stolzen Kaiserbüste und dem detailreich gezeichneten Kriegsgott Mars ist kaum zirkuliert und wird ohne Frage ein Highlight in der Sammlung des künftigen Besitzers sein (Los 512).
Gordianus II. Africanus war im Jahre 238 n. Chr. für nur knapp einen Monat Kaiser des Römischen Reiches. Dementsprechend selten sind seine Münzen, die zu den gesuchtesten und begehrtesten der Römischen Numismatik gelten. Ein makelloses Exemplar dieser Raritäten mit dem begeisternd lebensnahen Portrait des Kaisers steht nun zur Auktion (Los 566).

618: Tacitus. Aureus (4,40g), Siscia (Sisak), 1. Emission, November 275-Juni 276 n. Chr. RIC² 3587 (3 Exemplare, online, temporäre Nr.), RIC 111 (R2), C 30 (300 Fr.), Calicó 4069 (R3). Kleine Randkerbe, kleine Kratzer. Ex Slg. Trau, A. Hess 1935, 3116. RR. Rufpreis: 15.000 Euro.

Von großer Seltenheit ist auch der Aureus des Tacitus, der im Revers ebenfalls den Dioskuren Castor zeigt. Im 2. und 3. Jhdt. n. Chr. ist die Darstellung des Zeussohns auf reichsrömischen Münzen nur sehr selten anzutreffen, was den Reiz dieser herrlichen Prägung noch verstärkt. Das zur Versteigerung stehende Exemplar stammt zudem aus der altehrwürdigen Sammlung Trau, die 1935 versteigert wurde (Los 618).
Der Usurpator Eugenius konnte sich 392-394 n. Chr. nur zwei Jahre auf dem Thron halten, und alle seine Münzen sind naturgemäß sehr selten. Trier war wichtigste Prägestätte, die für Eugenius arbeitete, und dort wurde auch der prachtvolle Solidus mit dem eleganten Portrait geschlagen, der mit der Losnummer 708 unter den Hammer kommt.

760: Tiberius II. Constantinus. Solidus (4,47g), Constantinopolis, 6. Offizin, 579 n. Chr. Sear 420, MIB 2, Sommer 6.1. Zahlreiche feine Haarkratzer im Rv. RR. Rufpreis: 1.800 Euro.

Unter den rund 100 byzantinischen Prägungen sei stellvertretend der sehr seltene Solidus des Tiberius II. Constantinus vorgestellt: Die zu Beginn der Herrschaft ausgegebene Goldmünze zeigt den Kaiser in frontaler Ansicht im prachtvollen konsularischen Ornat – und führt damit einen in der frühbyzantinischen Numismatik neuartigen Darstellungstypus ein (Los 760).

Zahlreiche Länder streift die numismatische Weltreise durch Europa und Übersee am zweiten Auktionstag. Schwerpunkte bilden dabei die Münzen Altdeutschlands (rund 150 Lose mit vielen seltenen Talern und einigen Dukaten) und Frankreichs (mit über 50 Nummern vom Spätmittelalter bis zur III. Republik), Italiens (mit 126 Münzen, darunter ein Augustalis Friedrichs II.) sowie Russlands (über 300 Lose mit einigen mehrfachen Goldrubel und zahlreichen Kleinmünzen in überdurchschnittlichen Qualitäten).

1816: Ludwig II. 1 1/4 Schautaler (36,62 g) 1525 Kremnitz RR schöne Patina. Rufpreis: 10.000 Euro.

Ungarn und Siebenbürgen sind mit fast 80 Münzen vertreten und haben einige Spitzenraritäten zu bieten. Der vorzügliche Schautaler im Gewicht von 1 1/4 Talern aus dem Jahr 1525 n. Chr. verfehlt auch heutzutage seine Wirkung nicht: Prächtig und stolz reitet König Ludwig II. in voller Rüstung hoch zu Ross vor dem Betrachter (Los 1816).
Beeindruckende 31 Dukaten und Mehrfache, dazu einige Taler – die Spezialsammlung Siebenbürgen des 16. und 17. Jhdts. umfasst viele Raritäten und ausgesuchte Erhaltungen. Der 10fache Dukat des Christoph Bathory aus Hermannstadt, geprägt 1577, ist hierbei ein besonderes Highlight und wird wohl erst zum zweiten Mal in einer Auktion der letzten Jahre angeboten (Los 1873).

Der dritte Auktionstag wird mit den Historischen Medaillen eröffnet. Unter den fast 600 Nummern mit Konzentrationen auf RDR und Habsburg sowie Österreich, Schützenmedaillen und europäischen Medaillen, sind viele begehrenswerte Sammlerstücke zu finden.

1902: Rudolph II. AR-Medaille (9 g) ( 32 mm) o.J. (1603/1608) von Paul von Vianen. Rufpreis: 2.000 Euro.

Die Silbermedaille mit dem halbfrontalen Portrait Kaiser Rudolphs II. von Paul von Vianen beispielsweise ist ein ganz besonderer Augenschmaus für den Kenner und Liebhaber der Medaillenkunst (Los 1902). Auch die große Goldmedaille aus dem Jahre 1769 mit dem Brustbild des Erzherzogs Karl Alexander von Lothringen im Gewicht von 15 Dukaten ist ein wundervolles Kunstwerk des Rokoko (Los 1977).

Die Spezialdisziplin des Wiener Auktionshauses – das Römisch-Deutsche Reich und Österreich – ist auch diesmal in einer umfassenden Auswahl präsent. Mit über 670 Losen stehen Dutzende Dukaten, Doppeltaler und Taler sowie seltene Kleinmünzen in besten Qualitäten zur Auktion.
Kaiser Maximilians I. feinmodelliertes Renaissance-Portrait ziert der Schauguldiner o. J. (1515 n. Chr.) aus Hall, der in der Zeit vergoldet wurde, um die kaiserliche Pracht der Prägung noch zu betonen (Los 2490).

2575: Interregnum – Tirol. Goldgulden (3,18 g) 1619 Hall, RRR. Rufpreis: 5.000 Euro.

Die Reihe der Seltenheiten setzt sich fort: Neben dem gesuchten Dreikaisertaler 1590 und einem attraktiven Doppeltaler des Matthias 1612 aus Prag ist der äußerst seltene Dukat aus Hall zu nennen, der 1619 während des Interregnums geprägt wurde (Los 2575).
Ein historisch hochinteressantes Exemplar ist der Dukat des Leopold II., der 1683 in Wien geprägt wurde – dem denkwürdigen Jahr der zweiten Türkenbelagerung (Los 2642).
Unter Karl VI. wurde in Siebenbürgen 1715 der Taler geprägt, der in faszinierender stempelfrischer Erhaltung die Zeiten überdauerte – und nun einen stolzen neuen Besitzer finden wird (Los 2734).
Zu guter Letzt sei noch der seltene und gesuchte Taler des Fürsten von Friedland und Sagan gewürdigt: Der berühmte Protagonist des Dreißigjährigen Krieges und Held aus Schillers Dramen blickt dem Betrachter mit einer gewissen Gelassenheit entgegen, die unberührt scheint vom Auf und Ab des Glückes der Geschichte (Los 3138).

Selbstverständlich konnten hier nur die Höhepunkte der 95. Auktion Erwähnung finden. Ist das Interesse geweckt, so sei die Lektüre der Kataloge wärmstens empfohlen – unter den zahlreichen, durchwegs erschwinglich ausgerufenen Auktionslosen ist mit Sicherheit auch für Ihre Sammlung das eine oder andere Schmankerl zu finden!

Die Kataloge sind zu beziehen bei: Auktionshaus H.D. Rauch, Am Graben 15, 1010 Wien, Österreich, Tel.: 0043-1 533 33 12, Fax.: 0043 – 535 61 71 oder per E-Mail.

Live im Internet
Die 95. Auktion findet auch wieder live im Internet statt. Bieten Sie bequem von zu Hause mit – einfach per Mausklick!

Die Auktionskataloge finden Sie online und als PDF sowie alle weiteren Informationen auf der Seite des Auktionshauses H.D. Rauch.