Auktion 236-238

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Vom 7. bis zum 9. März 2016 führt Gorny & Mosch seine traditionsreiche Frühjahrsauktion durch. In drei Auktionen werden Kunstwerke aus rund 2.500 Jahren angeboten: Von der Antike über das Mittelalter bis zur Neuzeit.

Datum/Zeit
06.03.2016 - 08.03.2016
23:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


Auktion 236-238

Die Frühjahrsauktion von Gorny & Mosch: Numismatische Kunstwerke aus Antike, Mittelalter und Neuzeit

Wie jedes Jahr nach der Numismata hält Gorny & Mosch seine Frühjahrsauktion ab. Sie umfasst drei Kataloge. Die hochwertigen Münzen der Antike werden am Montag versteigert. Am späten Montagnachmittag beginnt die Versteigerung von Auktion 237 mit antiken Münzen und Lots, die sich den ganzen nächsten Tag fortsetzt. Der Mittwoch ist den Münzen aus Mittelalter und Neuzeit gewidmet.

Auktion 236 – Hochwertige Münzen der Antike

Auktion 236 bietet das Besondere, antike Münzen, die sich durch ihren Stil, ihre Erhaltung, ihre Seltenheit, ihre Provenienz oder durch alles zusammen auszeichnen. Nach fünf keltischen Prägungen, darunter ein Gold-Stater der Bellovaci (2, vz, 3.200,- Euro), der sich hinsichtlich seiner stilisierten Einfachheit mit Werken von Picasso vergleichen kann, folgen die griechischen Münzen, unter denen der Kenner eine ganze Reihe von spektakulären Raritäten findet.

Nr. 35: KATANE (Sizilien). Tetradrachme, ca. 450-445. HGC 566 (dieses Exemplar). Sehr selten. Sicher eines der besten Exemplare dieses Typs. Vorzüglich. Taxe: 25.000,- Euro.

Griechen
Nennen wir als Beispiel eine Tetradrachme der sizilischen Stadt Katane, sicher eines der besten Exemplare dieser wegen seines feinen Stils so beliebten Emission. Aufgrund seiner herausragenden Erhaltung ist der elegante Kopf des Apollon mit seinem leicht angedeuteten Lächeln bis ins letzte Detail zu erkennen (35, vz, 25.000,- Euro). Ein anderes Beispiel ist eine vorzügliche Tetradrachme aus Syrakus, deren Stempel von Euth… und Phrygillos geschnitten wurden. Das Stück war damals innovativ: So kennzeichnet der Ährenkranz die traditionelle Arethusa auf der Rückseite auch als Kore oder Demeter. Der dafür verantwortliche Meister Phrygillos gehörte zu den geschätztesten Künstlern seiner Zeit und arbeitete auch für Thurion und Terina (65, vz, 18.000,- Euro). Natürlich ist das nicht die einzige Rarität aus Syrakus: Denken wir an die Dekadrachme des Euainetos (69, vz, 15.000,- Euro) die unike Gold-Didrachme, die kurz nach 400 entstand und für die Rückseitendarstellung auf das längst veraltete geviertelte Quadratum Incusum zurückgriff (68, vz, 1.500,- Euro) und die perfekt erhaltene Bronze des Timoleon mit feinster grüner Patina (76, ss-vz, 3.500,- Euro).

Nr. 93: THERMAI HIMERAIA (Sizilien). Didrachme, 4. Jh. v. Chr. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 45.000,- Euro.

Ein ganz besonderes Stück ist eine äußerst seltene, perfekt erhaltene Didrachme aus Thermai Himeraia, in dem sich nach der Zerstörung ihrer Stadt 408 die vertriebenen Bewohner Himeras ansiedelten. Die Rückseite zeigt Herakles, der einer lokalen Legende nach die heißen Quellen des Ortes besucht haben soll (93, vz, 45.000,- Euro).
Eine kleine Serie von kretischen Prägungen in ungewöhnlich guter Erhaltung erfreut den Kenner. Von herausragender Qualität sind die Drachme aus Gortyn mit der den Stier reitenden Europa (208, vz, 2.500,- Euro) sowie der Stater aus Phaistos, der auf der Vorderseite Herakles gegen die Hydra kämpfend zeigt, während die Rückseite dem kretischen Stier gewidmet ist (210, ss, 4.000,- Euro).

Nr. 275: TARSOS (Kilikien). Mazaios, 361-334. Stater. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 20.000,- Euro.

Münzen des persischen Satrapen Mazaios kennen wir aus Kilikien einige. Doch extrem selten ist seine Prägung aus Tarsos mit der Darstellung des thronenden persischen Königs Artaxerxes III. auf der Vorderseite (275, vz, 20.000,- Euro).
Bei den Prägungen des Nahen Ostens fällt eine arabische Tetradrachme der Abiel, Tochter des Labas, nach dem Alexandertypus auf (295, vz, 10.000,- Euro). Außerdem gibt es einige außergewöhnlich gut erhaltene Stücke des Königreichs Elymais und der Parther. Wir nennen hier nur eine Tetradrachme mit dem Porträt des Baydad, parthischer Herrscher im 3. Jh. v. Chr. (297C, ss-vz, 4.000,- Euro). Eine Serie von sasanidischen Münzen mit zahlreichen Seltenheiten rundet das Angebot ab.

Römische Republik
Wer die Münzen der römischen Republik sammelt, sollte genau hinsehen. Vom „Ramo Secco“ Barren über Aes Grave bis hin zu Denaren und Aurei ist hier vieles enthalten, was Sammlerherzen höher schlagen lässt. Vor allem die ausgezeichneten Erhaltungen, sammlerfreundlich geschätzt, werden wohl einige Bieter anziehen.

Nr. 484: TREBONIANUS GALLUS, 251-253. Aureus, Rom. Äußerst selten. Stempelglanz. Taxe: 30.000,- Euro.

Römische Kaiserzeit
Die Münzen der römischen Kaiserzeit sind ebenfalls reichlich vertreten. Ob Gold, Silber oder Bronze, hier ist für jeden Sammler, dem die Qualität wichtig ist, etwas dabei. Nennen wir ein paar Beispiele.
Wenn es um Gold geht, dann stechen die Aurei der Soldatenkaiser hervor. Ob Philipp II. als Caesar (481, vz, 22.000,- Euro), ob Trebonianus Gallus (484, stgl., 30.000,- Euro) oder Volusianus (486, vz, 22.000,- Euro), all diese Prägungen sind extrem selten, und das vor allem in der vorliegenden Erhaltung.
Unter dem Silber findet sich ein Stück, das zeigt, welches Potential bei den Denaren zu finden ist. Ein Denar des Caracalla, auf der Rückseite einen Tempel mit der Statue der Roma, davor auf jeder Seite sechs Gestalten, ist unik und bisher nur als Aureus bekannt (470, vz, 3.500,- Euro).
Wesentlich häufiger, aber in seiner Erhaltung einfach bemerkenswert sind die Bronzeprägungen dieser Auktion. Ein gutes Beispiel dafür ist ein Sesterz des Nero, auf dessen Rückseite in einer figurenreichen Darstellung die Verteilung des Congiarium abgebildet ist (427, vz, 17.500,- Euro). Natürlich gibt es auch viele Seltenheiten, so einen Sesterz des Britannicus (421, vz, 57.500,- Euro) …

Nr. 498: CONSTANTIUS I. CHLORUS Caesar, 293-305. Medaillon, Rom. Unpubliziertes Unikum. Vergoldung größtenteils erhalten. Vorzüglich. Taxe: 8.000,- Euro.

… oder ein Medaillon des Constantius Chlorus vor seiner Ernennung zum Augustus (498, vz, 8.000,- Euro).
Mit byzantinischen Prägungen und Goldmünzen der Völkerwanderungszeit endet die Auktion.

Auktion 237 – Antike Münzen und Lots

Wer in der ersten Auktion kein Glück gehabt hat, sollte auf Auktion 237 ausweichen, denn auch hier finden sich zahlreiche interessante Stücke. Vor allem im Bereich der griechischen Kleinmünzen und Bronzeprägungen sind zahlreiche Raritäten zu finden.
Von der Sammlung sasanidischer Prägungen, deren Spitzenstücke in Auktion 236 versteigert wurden, sind in Auktion 237 die nicht ganz so seltenen bzw. nicht ganz so attraktiven Stücke zu sehen. Aber für einen echten Sammler dürfte es keine Rolle spielen, dass die überaus seltene Bronzemünze des Herrschers Wahram I. aus Balkh nur sehr schön erhalten ist (1532, ss, 250,- Euro).
Gold, Silber und Bronze, – und im Falle von Byzanz zusätzlich noch das Blei der Siegel –Auktion 237 enthält viele römische und byzantinische Prägungen, die man nicht jeden Tag sieht.
Einen genauen Blick sollte man vor allem auf die Lots werfen, in denen nicht nur weitere Partien der Sammlung Sasaniden angeboten werden, sondern auch zahlreiche andere Stücke, sinnvoll zusammengestellt und günstig geschätzt. Schließlich ist Gorny & Mosch für seine interessanten Lots berühmt!
Das trifft auch zu für die Literaturlots, unter denen sich dieses Mal besonders viel – und auch seltene – Literatur zu den Prägungen des Nahen und Fernen Ostens befindet.

Nr. 3001: MEROWINGER. Austadius, 640-680. Tremissis, o. J., Cabilonnum (= Chalons-sur-Saone). Äußerst selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 2.000,- Euro.

Auktion 238 – Mittelalter und Neuzeit / Medaillen Slg. Kolb / Slg. Islam

Am Mittwoch, dem 9. März 2016 werden die Münzen aus Mittelalter und Neuzeit versteigert. Die Auktion beginnt mit einem prachtvollen Tremissis der Merowinger (3001, ss-vz, 2.000,- Euro).

Deutsche Münzen
Es folgen die altdeutschen Prägungen mit zahlreichen Raritäten, darunter vor allem viele seltene Goldmünzen in ausgezeichneten Erhaltungen. Nennen wir das 10 Gulden-Stück von 1819 aus Baden-Durlach, das lediglich in 4.332 Stück geprägt wurde (3014, vz-Stgl., 7.500,- Euro). Es ist herausragend erhalten, genau wie der Doppeldukat von 1741 des Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg (3031, vz-Stgl., 7.500,- Euro). Besonders reizvoll ist ein Regensburger Dukat von 1634, der auf der Rückseite eine detaillierte Stadtansicht mit der steinernen Brücke zeigt (3072, vz+, 4.000,- Euro).

Nr. 3044: HAMBURG. Doppeltaler 1694. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 10.000,- Euro.

Aber auch im Bereich der Taler sind viele seltene Stücke in überdurchschnittlicher Erhaltung zu finden. So ein Doppeltaler der Stadt Hamburg von 1694 mit prachtvollem Stadtwappen in einer Barockkartusche (3044, ss-vz, 10.000,- Euro). Nicht zu vergessen der Regimentstaler der Stadt Ravensburg, auf der Rückseite das vieltürmige Stadtbild mit Stadtmauer. Nur 187 Stück wurden von dieser Rarität geprägt (3068, ss-vz, 5.000,- Euro).
Es folgt eine feine Partie von Silbermünzen nach 1871, alle Stücke in auserlesenen Erhaltungen. Hier ein paar Beispiele: Anhalt 5 Mark 1914 A, PP, geschätzt: 500,- Euro (3103); Bayern, 5 Mark 1874 D, NGC PF65, PP, geschätzt: 4.000,- Euro (3109A); Preußen, 2 Mark 1877 A, PP, geschätzt: 1.000,- Euro (3127C); Weimarer Republik, 5 Reichsmark 1930G, NGC PF65, PP, geschätzt: 7.500,- Euro (3202A).

Sammlung Kolb
Wer sich für Medaillen interessiert, wird an Auktion 238 nicht vorbei kommen. Sie enthält nämlich Teile der Sammlung Kolb, Augsburg. Es handelt sich um Medaillen hauptsächlich der Renaissance, alte und neuere Güsse. Der geographische Schwerpunkt liegt auf dem Deutschen Reich und Italien. 

Nr. 3248: SLG. KOLB / MEDAILLEN. Balduin Drentwett (Augsburg). Einseitig handkoloriertes Gips-Medaillon 1577 auf den Tod des Feldobersten und Landsknechts Sebastian Schärtlin von Burtenbach. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 200,- Euro.

Besonders bemerkenswert sind die vielen deutschen Personenmedaillen auf mehr oder weniger bekannte Bürger. Kaufleute, Goldschmiede, Universitätsrektoren, Berufssoldaten und Bürgermeister, sie alle treten uns hier von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Sammler sich nicht nur mit den Medaillen selbst begnügte, sondern auch Kunstwerke sammelte, die als günstiger Medaillenersatz im 16. / 17. Jahrhundert dienten und heute weitaus seltener sind als ihre bronzenen Gegenstücke. So finden wir ein Medaillon im Steinschnitt, handkolorierte Gips-Medaillons und ein Terracotta-Medaillon. Religionsgeschichtlich besonders interessant sind natürlich all die figurenreichen Prägungen aus der Zeit der Reformation, als man die neu akzentuierten, alten Glaubenswahrheiten ins Rund der Medaille bannte.

Nr. 3370: ITALIEN / VATIKAN. Johannes X. gemeinsam mit Berengar I. Denar, o. J., Rom. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 7.000,- Euro.

Ausland
Münzen des Römisch Deutschen Reichs leiten über zu den europäischen Prägungen. Vor allem unter der Überschrift Italien gibt es einiges zu staunen, so zum Beispiel einen perfekten Saluto d’oro Karls I. von Anjou mit der charmanten Darstellung der Verkündigung (3366, fast Stgl., 3.500,- Euro). Äußerst selten ist ein Denar von Papst Johannes X. zusammen mit Kaiser Berengar I. (3370, ss, 7.000,- Euro). Er zeugt von einer kriegerischen Zeit. Berengar wurde Kaiser, nachdem er seinen Konkurrenten Ludwig von Niederburgund gefangengenommen und geblendet hatte. Seine Herrschaft endete mit seiner Ermordung, als Rudolf II. von Hochburgund in Italien einfiel. Sein Unterstützer, Papst Johannes X., wurde 928 abgesetzt und im Gefängnis ermordet. Abgeschlossen wird die Abteilung Italien mit einer Serie von venezianischen Dukaten.
Auch bei den portugiesischen Münzen gibt es eine Prägung, die nur selten zu sehen ist. Ein Morabitino Sanchos I., der auf der Vorderseite den König hoch zu Pferde in stilisierter Form zeigt (3405, vz-Stgl., 15.000,- Euro). 

Nr. 3414A: RUSSLAND. Paul I., 1796-1801. AV-Verdienstmedaille o. J., signiert von Leberecht. Äußerst selten. Einziges bekanntes Exemplar im Handel. Sehr schön. Taxe: 100.000,- Euro.

Das teuerste Stück der Auktion kommt aus Russland. Es handelt sich um eine äußerst seltene Verdienstmedaille Pauls I., die an Fürsten, Khane sowie an serbische und montenegrinische Wojewoden vergeben wurde, die der zaristischen Regierung Dienste geleistet hatten (3414A, ss+, 100.000,- Euro). Es handelt sich bei diesem Stück um das einzige bekannte Exemplar im Handel!
Auch die Lots von Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit sind interessant und günstig geschätzt. Nehmen wir nur das Konvolut von deutschen Münzen, eine Privatsammlung, die aufgelöst wird. Schon die Summe der Nominalwerte liegt bei ca. 1730 Euro (3499). Die Schätzung beträgt 2.000 Euro. Da ist also viel Raum nach oben.
Es folgt eine Sammlung von Münzen des Islam, darunter viele Arabo-Sasaniden aus der Sammlung Sasaniden, die in den anderen beiden Auktionen aufgelöst wurde.
Auch diesmal kommt ein großer Teil der Prägungen aus dem Osmanischen Reich, so ein sehr seltener 4 Kabir Ashrafi von Ahmad III. (3550, ss-vz, 6.000,- Euro).

Alle Kataloge können bei Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, D-80333 München, Tel. +49 / (0)89 / 24 22 643-0, Fax +49 / (0)89 / 22 85 513 bestellt oder im Internet eingesehen werden:

Katalog Auktion 236
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