Auktionen 216-218

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8,4 Millionen Gesamtzuschlag, 35 % Steigerung, von rund 5.700 Losen lediglich 277 im Nachverkauf – auch die jüngste Auktion Künker ist voll von Rekordergebnissen. Ob Antike, Mittelalter, Neuzeit, Münzen bringen derzeit Höchstpreise.

Datum/Zeit
07.10.2012 - 11.10.2012
22:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


Auktionen 216-218

130.000 Euro für einen Vierfachtaler Christians V. von Norwegen bei Künker

Unerwartet hoch fiel das Ergebnis der Osnabrücker Herbstauktion aus: Statt der geschätzten 6,1 Millionen Euro summierte sich der Gesamtzuschlag auf 8,4 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung von über 35 Prozent. Vom 8. bis 12. Oktober wurden rund 5.500 Lose verkauft. Nur 277 Nummern, im Saal nicht zugeschlagen, gingen in den Nachverkauf. Sammler und Händler hatten die Qual der Wahl: In den drei Katalogen 216 bis 218 war wieder einmal hervorragendes, zum Teil auch sehr seltenes Material im Angebot.

2954: DÄNEMARK. Christian V. (1670-1699). Dicker, 4-facher Speciedaler 1680. Dav. A 3654. Von größter Seltenheit, sehr schön. Taxe: 50.000 Euro. Zuschlag: 130.000 Euro.

Der „dickste Brocken“ kam in Gestalt eines Vierfachfachtalers des norwegischen Königs Christian V.: Ein unbekannter telefonischer Bieter musste bis 130.000 Euro gehen, um des teuren Norwegers habhaft zu werden.

Den Auftakt machten mit 3,3 Millionen Euro Gesamtzuschlag rund 1.600 Nummern Antike im Katalog 216 (Taxe 2,6 Millionen Euro). Die Spannung war von Anfang an groß. Eine mit 300 Euro geschätzte pannonische Tetradrachme brachte 2.600 Euro, ein zweites Stück statt 750 Euro Schätzung einen Zuschlag von 5.500 Euro!
Derlei Sprünge können auch die Griechen, wie z. B. eine außergewöhnlich seltene Bronzemünze aus Populonia bewies, die sich von 150 auf 2.800 Euro steigerte.

163: SYRAKUS. Tetradrachme, 415/405. Tudeer 66. Aus Sammlung Kunstfreund. RR, sehr schön / fast vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro. Zuschlag: 50.000 Euro.

Um das Fünffache, auf 50.000 Euro, verbesserte sich eine klassische Tetradrachme aus Syrakus, die einst in der Sammlung Kunstfreund gelegen hatte. Einen Sprung von 40.000 auf 80.000 Euro machten Satyr und Greif eines Goldstaters aus Pantikapaion.
Aus Rom sind etliche hervorragende Aurei zu melden – doch welche soll man hier in Kürze nennen? Auf jeden Fall Domitians Aureus aus dem Jahr 82 (Taxe 20.000 Euro, Zuschlag 42.000 Euro), dann Hadrians Aureus 134/138 mit den hübschen Portraits von ihm, Trajan und Plotina (Taxe 35.000 Euro, Zuschlag 40.000 Euro), und der prächtige Aureus mit dem Porträt von Faustina II. (Taxe 7.500 Euro, Zuschlag 12.000 Euro).

1082: ROM. Commodus (177-192). Sesterz, 190. BMC 652. Braune Patina, vorzüglich. Taxe: 1.500 Euro. Zuschlag 5.000 Euro.

Auch vermeintlich Unedles kann edle Ergebnisse erzielen, siehe den auf 1.500 Euro geschätzten Sesterz des Commodus aus dem Jahr 190, der 5.000 Euro erzielte.

Über 2.600 Lose aus Mittelalter und Neuzeit waren im Katalog 217 mit dem Volumen von 1,7 Euro angekündigt, doch Steigerungsraten von über 50 Prozent erbrachten einen Gesamtzuschlag von 2,7 Millionen Euro. Von den Medaillen kann als Beispiel das Silbermedaillon aus den Stempeln des großen königlichen Siegels des dänischen Herrschers Frederick III. (1648-1670) genannt werden: Das sehr seltene Stück wurde für 21.000 Euro zugeschlagen (Taxe 15.000 Euro). Das Mittelalter glänzte mit Brakteaten u. a. aus Meißen sowie mit Karolingern.

2107: KAROLINGER. Ludwig der Fromme (814-840). Denar. CNI VI, S. 229, 1 und Tafel XXII, 1. Depeyrot 1079 F. M./G. 452. Zweites bekanntes Exemplar, sehr schön. Taxe: 10.000 Euro. Zuschlag: 14.000 Euro.

Der zweite bekannte Denar aus Treviso von Ludwig des Frommen ließ die Taxe von 10.000 Euro locker hinter sich: Zuschlag 14.000 Euro. Ludwigs jüngster Sohn, Karl der Kahle, ließ einen Pfennig in Aachen prägen: für 4.200 Euro (Taxe 3.000 Euro) kehrte die sehr seltene Münze in ihre Heimatstadt zurück und soll dort demnächst ausgestellt werden. Den höchsten Zuschlag der Auktionswoche erzielte der vierfache Taler 1680 des norwegischen Königs Christian V., geschätzt auf 50.000 Euro, zugeschlagen für 130.000 Euro.

3390: USA. 25 Cents (1/4 Dollar) 1831. Yeo. 2009. Fast Stempelglanz. Taxe: 2.500 Euro. Zuschlag: 17.000.

Dass Kleinmünzen nicht zu unterschätzen sind, belegt auch das Ergebnis einer 25-Cent-Münze 1831 der USA. Sie startete mit 2.500 Euro und kam mit 17.000 Euro ins Ziel.

Der Katalog 218 enthielt rund 850-mal Gold, das statt erwarteter 1,4 Millionen Euro auf einen Gesamtzuschlag von 1,85 Millionen Euro kam. Hier ist zunächst wieder ein Karolinger zu nennen, die ja nur ausnahmsweise Gold verprägten. Ludwig der Fromme (814-840) ließ sich auf einem Solidus abbilden, der nun für 16.000 Euro den Besitzer wechselte (Taxe 20.000 Euro).

5193: GROSSBRITANNIEN. Victoria (1837-1901). 5 Pounds 1839, “Una and the Lion.” Seaby 3851. RR, PP. Taxe: 40.000 Euro. Zuschlag: 75.000 Euro.

Die britische Königin Victoria als Löwenbändigerin – diese herrliche Darstellung auf 5 Pounds 1839 („Una and the lion“) war nicht für 40.000, sondern erst für 75.000 Euro zu haben. Weniger als 1.000 Exemplare ließ der italienische König Victor Emanuel III. 1937 von einer Goldmünze zu 100 Lire prägen. Geschätzt auf 20.000 Euro, waren schließlich 30.000 Euro für ihren Erwerb nötig. Von Rumäniens Karl II. gibt es eine äußerst seltene Münze zu 100 Lei aus dem Jahr 1939, die 65.000 Euro erzielte, damit allerdings unter der Taxe von 80.000 Euro blieb. Ebenfalls auf diesen Zuschlag kamen zwei Münzen zu 50 US-Dollar, 1915 geprägt zur Panama Pacific Weltausstellung in San Francisco (Taxe 75.000 Euro). Noch ein deutsches Beispiel: Ein Hamburger Bankportugalöser zu 10 Dukaten 1689 verbesserte sich von 15.000 auf 24.000 Euro.
Den Abschluss machten gut 300 deutsche Münzen nach 1871. Sie wurden für gut 500.000 Euro (Taxe: 370.000 Euro) verkauft. Das seltene 20-Mark-Stück 1875 von Reuss, Ältere Linie, wurde für 30.000 Euro zugeschlagen (Taxe 28.000 Euro). Das gleiche Nominal von Sachsen-Meiningen, ein Prachtstück aus dem Jahr 1882, wurde für 26.000 Euro verkauft (Taxe 15.000 Euro).

6170: WÜRTTEMBERG. Wilhelm II. (1891-1918). 5 Mark 1905. J. 176. Von großer Seltenheit, PP. Taxe: 10.000 Euro. Zuschlag 26.000 Euro.

Stark verbesserte sich auch das württembergische goldene Fünfmarkstück 1905 in PP. Winzige Kratzer verhinderten nicht, dass die Taxe von 10.000 Euro und der Zuschlag von 26.000 Euro weit auseinander klaffen. Künker hatte auch kleinere Nominale im Angebot, interessante Proben, und nicht zuletzt sehr attraktive Lots – in allen drei Katalogen.

Die Ergebnisliste können Sie herunterladen bei Künker.