Auktion 259-262

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Fast 6.700 Lose mit einer Gesamtschätzung von mehr als 6,5 Millionen Euro bringt Künker von 9.-13. März zur Versteigerung. Neben Münzen und Medaillen aus Altdeutschland und aller Welt sind besonders die Phaleristik sowie die Antike vertreten.

Datum/Zeit
08.03.2015 - 12.03.2015
23:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


Auktion 259-262

Die Märzauktion von Künker: Raritäten und Sammlungen von der Antike bis zur Neuzeit

Es ist – wie immer – ein ganz besonderes Angebot, das Künker in seiner Frühjahrsauktion vom 9. bis zum 13. März 2015 seinen Kunden bietet. Von der Antike bis zur Neuzeit, von Orden und Ehrenzeichen bis zu Prägewerkzeugen, es ist wirklich für jeden etwas in den vier Katalogen zu finden. Auktion 259 enthält ein umfassendes Angebot von phaleristischen Objekten, darin die wohl bedeutendste Sammlung von Orden und Ehrenzeichen des Vatikan. Auktion 260 bietet neben den Goldprägungen aus aller Welt russische Münzen und Medaillen sowie deutsche Münzen nach 1871. Danach werden in Auktion 261 zwei Spezialsammlungen aufgelöst: Schleswig-Holstein / Dänemark und Sachsen-Altenburg. Auktion 262 ist ganz der Antike gewidmet. Hervorzuheben ist hier eine große und bedeutende Sammlung von Münzen der Römischen Republik und der Imperatoren.

Auktion 259: Orden und Ehrenzeichen
Der elfte phaleristische Auktionskatalog von Künker enthält fast 800 Lose. Er beginnt mit Auszeichnungen der deutschen Staaten, darunter Serien von Bayern, Hannover, Hohenzollern, Oldenburg, Preußen und Sachsen.

Nr. 95: ORDEN / DEUTSCHLAND. Preußen. Orden pour le mérite, verliehen 1916 an Admiral Reinhard Scheer (1863-1928). II-III. Taxe: 10.000,- Euro.

Darin enthalten sind eine Reihe von bedeutenden Einzelstücken wie z. B. die bayerische Prinzregent Luitpold-Medaille in Gold (23, Taxe: 3.000 Euro), der preußische Pour le mérite mit Eichenlaub, verliehen 1916 an Admiral Reinhard Scheer (95, Taxe: 10.000 Euro) oder ein Bruststern in reduzierter Größe des Königlich Sächsischen Haus-Ordens der Rautenkrone (130, Taxe: 3.000 Euro). Es folgen die Auszeichnungen der Weimarer Republik, des deutschen Reichs und vor allem der Deutschen Demokratischen Republik. Unter dieser Überschrift wird der vor drei Jahren publizierte Auszeichnungs- und Dokumenten-Nachlass von Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Adolf Thiessen angeboten, des wohl am höchsten dekorierten zivilen Bürgers des Landes.
Den Bereich der europäischen Orden und Ehrenzeichen dominiert eine umfangreiche Sammlung britischer Ordensinsignien. Daneben gibt es bedeutende Serien von Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Italien, Österreich, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden und Spanien. Dazu wird die wohl bedeutendste Sammlung von Orden und Ehrenzeichen des Heiligen Stuhls von Dr. Norbert Herkner angeboten. Nennen wir hier nur ein einziges Beispiel, das äußerst seltene Militär und Zivil-Ehrenzeichen mit dem Porträt von Papst Pius IX. (570, Taxe: 15.000 Euro).

Nr. 766: ORDEN / OSMANISCHES REICH. Medjidjie-Orden. Kleinod zur 1. Klasse in Brillanten. Sehr selten. I-II. Taxe: 20.000,- Euro.

Auch der überseeische Teil hat einiges zu bieten: Neben Serien aus dem Kaiserreich Brasilien, Japan und dem Osmanischen Reich kommt eine Reihe von Ordenskollanen aus dem Nachlass eines Staatsoberhauptes zur Versteigerung, dessen Identität sich trotz intensivster Nachforschungen nicht hat in Erfahrung bringen lassen. Darunter befinden sich eine Kollane in Gold des Mexikanischen Ordens des Azteken-Adlers (757, Taxe: 10.000 Euro), ein Ordens-Set mit Kollane des nepalesischen Ojasvi-Rajanya-Ordens (758, Taxe: 15.000 Euro) und ein Ordens-Set für Damen in Gold mit Diamanten und mit Kollane des thailändischen Ordens des Königlichen Hauses von Chakri (764, Taxe: 15.000 Euro).
Das am höchsten geschätzte Stück der Auktion findet sich unter der Überschrift Türkei. Es handelt sich um ein Kleinod zur 1. Klasse in Brillanten des osmanischen Medjidjie-Ordens.

Auktion 260: Russland – Goldprägungen – Deutsche Münzen ab 1871
Auch wenn es teurere Stücke unter den 413 russischen Münzen gibt, die am Dienstagmorgen versteigert werden, die unauffällige Bartmarke Peters des Großen wird mit Sicherheit eines der begehrtesten Stücke sein. Schließlich steht sie wie kein anderes Objekt für die neue Politik Peters des Großen, der nicht nur im übertragenen Sinne lange Bärte abschneiden ließ. Wer sein Gesetz über die europäische Barttracht nicht beachten wollte, musste eine Steuer zahlen. Hatte er dies getan, konnte er das mit einer Bartmarke nachweisen (1031, ss, Taxe: 1.000 Euro).

Nr. 1899: SCHWEIZ / LUZERN. 2 Dukaten 1741. Äußerst selten. Stempelglanz. Taxe: 30.000,- Euro.

Es folgen die Goldmünzen Europas und Altdeutschlands. Und hier fallen die vielen prachtvollen Gepräge des späten Mittelalters ins Auge. Nennen wir den prachtvollen Tourelle d’or der Johanna von Brabant, 1383-1406 (1429, Taxe: 15.000 Euro), den Chaise d’or des französischen Königs Philippe VI., 1328-1350 (1453, vz, Taxe: 7.500 Euro) oder den Guyennois d’or des englischen Königs Edward III., 1327-1362 (1534, vz, Taxe: 3.000 Euro). Sie alle erinnern an die Zeit des 100jährigen Krieges, als sich die modernen Nationalstaaten Frankreich und Großbritannien auseinander zu entwickeln begannen.
Natürlich finden sich noch viele weitere Raritäten, Partien und Serien, von denen wir gar nicht alle erwähnen können. Wir beschränken uns stellvertretend für das gesamte Ausland auf einen überaus seltenen Doppeldukat der schweizerischen Stadt Luzern von 1741 (1899, Stgl., Taxe: 30.000 Euro) und für Altdeutschland auf einen 7fachen Dukat der Herzöge Johann Casimir und Johann Ernst von Sachsen-Coburg-Eisenach, der 1599 in Saalfeld geprägt wurde. Letzteres ist ein Unikum und hat eine weit zurückreichende Provenienz: Es wurde erstmals 1924 von Otto Helbing verkauft (2527, ss, Taxe: 20.000 Euro).

Nr. 3141: DEUTSCHLAND NACH 1871 / SACHSEN-COBURG-GOTHA. Ernst II., 1844-1893. 20 Mark 1872. Äußerst selten. Von polierten Stempeln. Fast Stempelglanz. Taxe: 60.000,- Euro.

Der Höhepunkt der Auktion steht aber noch bevor, denn Künker kann in Auktion 260 eine Auswahl an Reichsmünzen bieten, wie man sie nicht allzu oft zu sehen bekommt. Alle großen Raritäten sind dabei: Friedrich der Weise (2747, f. Stgl., Taxe: 60.000 Euro), Baden 10 Mark 1880 (2843, ss, Taxe: 20.000 Euro), Preußen 10 Mark 1878 B (3047, ss, Taxe: 50.000 Euro) und der seltenste Typ aller Reichsgoldmünzen: Sachsen-Coburg-Gotha, 20 Mark 1872 (3141, fast Stgl., Taxe: 60.000 Euro).

Auktion 261: Schleswig-Holstein und Dänemark, Sachsen-Altenburg, sowie Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit
Ein ganzes Leben lang hat sich Kurt Zentini mit der Münzprägung Schleswig-Holsteins und des damit historisch so eng verflochtenen Königreichs Dänemark beschäftigt. Nun kommt seine Sammlung mit mehr als 400 Losen auf den Markt. Es ist eine Sammlung, wie sie sich jeder Sammler erträumt: Vom häufigen Pfennig, geschätzt mit 25 Euro, bis zur großen Rarität mit einer Taxe im fünfstelligen Bereich. Das Spektrum reicht von den frühmittelalterlichen Denaren der dänischen Könige bis zu König Christian X. (1912-1947), dazu kommen all die Prägungen im Namen der verschiedenen Fürstentümern auf dem Boden des heutigen Schleswig-Holsteins, die früher zum Teil unter dänischer Kontrolle standen. Wie komplex die Zusammenhänge im Römischen Reich Deutscher Nation waren, wird an dieser Sammlung hervorragend sichtbar!

Nr. 4136: SAMMLUNG ZENTINI / SCHLESWIG-HOLSTEIN. Christian III., 1533-1559 als Herzog der Herzogtümer Schleswig und Holstein, dänischer König ab 1534. Goldgulden 1536, Schleswig. Rheinischer Typ. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 10.000,- Euro.

Nennen wir stellvertretend für all die interessanten Stücke der Sammlung nur einen sehr seltenen Goldgulden Herzog Christians III., geprägt 1536 in Schleswig nach dem Vorbild der rheinischen Goldgulden (4136, ss, Taxe: 10.000 Euro).
Gleich nach der Sammlung Zentini folgt die Sammlung Konrad Bretschneider mit Münzen des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 1603 wurde nach dem Tod Herzog Friedrich Wilhelms I. von Sachsen-Weimar dieses Herzogtum abgetrennt und von seinen Söhnen übernommen. Die Sammlung bietet von der prachtvollen Großgoldmünze aus dem Jahr 1606 bis zum bescheidenen Dreier vieles, was zwischen 1603 und dem Tod Friedrich Wilhelms III., mit dem 1672 die ältere Linie Sachsen-Altenburg ausstarb, geprägt wurde. Auch hier sei lediglich ein Stück stellvertretend für viele erwähnt, nämlich ein Doppeldukat, geprägt 1610 in Saalfeld mit den Stempeln des 1/4 Reichstalers, von dem nur ein einziges weiteres Exemplar bekannt ist (4407, ss-vz, Taxe: 5.000 Euro).

Nr. 5794: MALTA. Unter französischer Besatzung, 1798-1800. Silberbarren zu 30 Tari 1800, Valetta. Aus Slg. Restelli, Auktion NAC 58 (2011), 431. Äußerst selten. Gelocht, sehr schön. Taxe: 75.000,- Euro.

Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit aus Deutschland und aller Welt bilden den umfangreichen zweiten Teil des Katalogs 261. Wir nennen wieder nur stellvertretend ein Stück vor, nämlich einen attraktiven Ausbeutetaler des Erzbischofs von Köln von 1759, hergestellt in Bonn oder Koblenz aus westfälischem Feinsilber. Er wurde geprägt anlässlich der Wiederaufnahme des Ramsbecker Bergbaus und zeigt eine detailreiche Darstellung einer Bergwerksszene (4886, vz, Taxe: 20.000 Euro).
Für das Ausland seien zwei spektakuläre Stücke hervorgehoben: Eine Belagerungsprägung anlässlich der französischen Besatzung von Malta im Wert von 30 Tari aus dem Jahr 1800 (5794, ss, Taxe: 75.000 Euro) und eine Probe zu einem chinesischen Dollar aus dem Jahr 3, unserer Zeitrechnung nach 1911. Es handelt sich um die sehr seltene Variante des Drachens mit den langen Barthaaren (5968, vz-Stgl., Taxe: 50.000 Euro).

Die Belagerungsprägung aus Malta haben wir in diesem

Artikel der MünzenWoche noch ausführlicher vorgestellt.

Auktion 262: Münzen der Antike
Und damit sind wir bei den antiken Münzen angelangt, unter denen sich diesmal Stücke von geradezu spektakulärer Schönheit befinden. Kaulonia, Naxos, Syrakus, Abdera, die Bisaltes und viele mehr stehen für das Schönste, was griechische Stempelschneiderkunst zu bieten hat.

Nr. 7079: GRIECHEN. Sikulopunier (Sizilien). Tetradrachme, 320-310, Lagermünzstätte. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 25.000,- Euro.

Denken wir nur an die wunderbare Prägung, die Karthago mit Hilfe griechischer Stempelschneider hat herstellen lassen. Es handelt sich um eine der berühmten Tetradrachmen mit dem delikat gestalteten Frauenkopf mit phrygischer Mütze auf der Vorderseite, der mit den verschiedensten Gestalten assoziiert wurde, unter anderem auch mit der karthagischen Königin Dido (7079, vz, Taxe: 25.000 Euro). Nicht unerwähnt darf man auch die äußerst seltene Goldprägung des Koinon von Makedonien aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. lassen (7126, vz, Taxe: 8.000 Euro) sowie eine Serie von Münzen aus Elektron.
Höhepunkt der Auktion ist aber zweifelsfrei die wirklich außergewöhnliche Sammlung von Münzen der Römischen Republik. Viele kaum auf dem Markt zu sehende Stücke werden darin angeboten. So ein sehr früher Quinar aus einer südostitalienischen Münzstätte (7392, Cr. 84/2, vz, Taxe: 6.000 Euro), ein Denar des Atilius Nomentanus (7429, Cr. 225/1, vz, Taxe: 2.000 Euro), ein Denar des Arrius Secundus mit einem ungewöhnlichen Porträt des jugendlichen Octavian (7748, Cr. 513/2, vz / fast vz, Taxe: 12.500 Euro), ein Denar des P. Licinius Crassus von 47/6 (7782, Cr. 460/2, ss / fast vz, Taxe: 2.000 Euro) und der Denar des Publius Servilius Casca mit der Victoria, die über das zerbrochene Szepter schreitet (7810, Cr. 507/2, vz, Taxe: 10.000 Euro).

Nr. 7818: RÖMISCHE REPUBLIK. Sextus Pompeius, + 35. Aureus, 37/6, sizilische Münzstätte. Abgebildet bei Bahrfeldt, ZfN 28 (1896), Tf. X, 231. Sehr selten. Gutes sehr schön. Taxe: 100.000,- Euro.

Die unbestrittenen Höhepunkte dieser Sammlung sind natürlich die Aurei, zunächst der Aureus des Sextus Pompeius mit den Porträts seines Vaters und seines Bruders (7818, Cr. 511/1, ss+, Taxe: 100.000 Euro), ein Aureus mit dem Porträt des Marcus Antonius aus dem Jahr 40 v. Chr. (7828, Cr. 521/1, ss, Taxe: 25.000 Euro) und ein Aureus des Octavian von 43 v. Chr. mit Kybele auf der Rückseite (7878, Cr. 491/2, ss+, Taxe: 10.000 Euro).
Bei so vielen Raritäten gerät man in Versuchung, die Münzen der Kaiserzeit in den Hintergrund treten zu lassen. Aber auch hier gibt es jede Menge Spektakuläres und Interessantes. Ob Bronze, Silber oder Gold – jeder Sammler findet in den unterschiedlichsten Preiskategorien ansprechende Objekte. Herausragend sind natürlich wieder die vielen perfekten Aurei, so der des Domitian (8007, f. vz / vz, Taxe: 20.000 Euro), des Marc Aurel (8100, f. Stgl., Taxe: 30.000 Euro), des Philippus I. (8259, f. vz, Taxe: 25.000 Euro) und des Postumus (8299, ss+ / vz, Taxe: 20.000 Euro).

Die Kataloge können bestellt werden bei Künker, Nobbenburgerstr. 4a, 49 076 Osnabrück; Tel: 0541 / 96 20 20; Fax: 0541 / 96 20 222; oder über E-Mail.

Sie finden auch alle Münzen online auf der Künker-Website.