Auktion 219-221

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Die drei März-Auktionen von Gorny & Mosch in München bieten wirklich für jeden etwas. Vor allem wer sich für archaische Silbermünzen oder für Goldmünzen aus Altdeutschland interessiert, findet ein Angebot, das seinesgleichen sucht.

Datum/Zeit
09.03.2014 - 11.03.2014
23:00

Veranstaltungsort
Testplatz Stuttgart

Kategorien


Auktion 219-221

Archaisches Silber und deutsches Gold

Vom 10. bis 12. März 2014, direkt nach der Münchner Numismata, hält Gorny & Mosch seine Auktion 219 bis 221 ab. Es ist für jedes Sammelgebiet und für jeden Geldbeutel etwas dabei. Der erste Tag ist den hochwertigen Münzen der Antike gewidmet, es folgt am 11. März Auktion 220 mit „Antiken Münzen und Lots“. Am 12. März werden die Münzen des Mittelalters und der Neuzeit versteigert mit zahlreichen Raritäten, vor allem aus Altdeutschland, nicht zu vergessen einer interessanten Abteilung von Renaissance-Medaillen im antiken Stil.

Auktion 219 – Hochwertige Münzen der Antike
Wer sich für die Schönheit griechischer Münzen begeistern kann, wird viel Interessantes in der Gorny & Mosch Auktion 219 entdecken. Das fängt mit den klassischen Stücken an wie einer Tetradrachme von Akragas mit den beiden einen Hasen kröpfenden Adlern auf der Rückseite (23, ss-vz, Taxe: 15.000 Euro), einer auf der Vorderseite leicht rauen Tetradrachme aus Naxos vom spätarchaischen Typ (45, ss/ss-vz, Taxe: 8.000 Euro (sic!)) und einer Dekadrachme aus der Werkstatt des Euainetos (63, ss-vz, Taxe: 18.000 Euro).
Für die, die dem Charme der Archaik verfallen sind, gibt es wundervoll erhaltene Münzen aus Nordgriechenland.

Nr. 102: POTIDEIA (Makedonien). Tetradrachme, ca. 500-480 v. Chr. Selten. Eines der schönsten erhaltenen Exemplare. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 20.000 Euro.

Bei einer Tetradrachme aus Potideia, die auf der Vorderseite den Poseidon Hippios hoch zu Ross zeigt, handelt es sich um das schönste bekannte Exemplar (102, ss-vz, Taxe: 20.000 Euro). Von den Derronen stammt eine äußerst seltene Dodekadrachme, bei dem auf der Vorderseite eine Ochsenbiga abgebildet ist (105, ss-vz, Taxe: 15.000 Euro).

Nr. 106: EDONES (Makedonien), Getas. Oktodrachme, ca. 479-465. Äußerst seltene Variante. Fast vorzüglich. Taxe: 75.000 Euro.

Höhepunkt der Auktion ist eine wundervoll erhaltene Oktodrachme von Getas, König der Edonen, mit dem Rinderraub des Hermes auf der Vorderseite, einer Szene, die mit der Abstammung der thrakischen Könige in Zusammenhang steht (106, fast vz, Taxe: 75.000 Euro).
Dann gibt es natürlich auch noch die Liebhaber des Hellenismus mit seinen phantastischen Porträts, und auch für die hat Gorny & Mosch viel zu bieten, so gleich den Goldstater und die Tetradrachme mit dem Porträt des Römerschlächters Mithradates VI. (193f., ss-vz resp. vz, Schätzung bei beiden: 15.000 Euro), eine frühe Tetradrachme des Seleukos I. mit dem Pantherfell-Helm (263, vz, Taxe: 12.000 Euro) und zwei stilistisch und von der Erhaltung her ungewöhnlich gute Tetradrachmen von Tigranes II. von Armenien (285f., beide vz und Taxe: 10.000 Euro).
Erwähnen wir zum Schluss noch die äußerst seltene Dareike vom Typ II, geprägt ca. 500-485 v. Chr., die auf der Vorderseite den königlichen Bogenschützen im Knielauf zeigt (292, f. vz, Taxe: 12.000 Euro).
Natürlich findet sich auch bei den römischen Münzen viel Interessantes, so einige herausragend erhaltene Aurei von Traian mit dem Forum Traiani auf der Rückseite (394, vz, Taxe: 10.000 Euro), von Hadrian mit der Personifikation der Africa (403, vz+, Taxe: 25.000 Euro) oder von Septimius Severus (436, vz, Taxe: 20.000 Euro).

Nr. 499: CONSTANS I., 337-350. Multiplum zu 4 Siliquae, 337-338, Thessaloniki. Sehr selten. Rv. Doppelschlag. Vorzüglich. Taxe: 20.000 Euro.

Die beiden seltensten Stücke stammen aus der Spätantike. Unter Constans I. wurde ein äußerst seltenes Multiplum zu 4 Siliquen geprägt, das den Kaiser auf der Rückseite detailreich als Sieger in Rüstung mit Schild und Vexillum zeigt (499, vz, Taxe: 20.000 Euro).

Nr. 527: AELIA VERINA, 457-484. Solidus, 462-466. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 25.000 Euro.

Ein besonders interessantes Stück für die Liebhaber spätrömischer Geschichte dürfte der äußerst seltene Solidus der Aelia Verina sein, geprägt zwischen 462 und 465 n. Chr. Verina – wahrscheinlich eine Germanin unbekannter Herkunft – heiratete Leo lange bevor dieser im Jahr 457 vom Offizier zum Kaiser gemacht wurde. 474 starb Leo an der Ruhr, er hinterließ einen zu jungen Erben und ein Machtvakuum, das Verina zu füllen versuchte. Mehr als zehn Jahre lang kämpfte sie in verschiedenen Konstellationen um ihren Einfluss, ehe sie 484 während der Belagerung von Antiochia durch Zeno ums Leben kam (527, vz, Taxe: 25.000 Euro).
Schließen wir diesen Vorbericht mit den byzantinischen Münzen. Auch hier findet der Kenner Seltenheiten von historischer Bedeutung, so ein äußerst seltenes 2/3 Miliaresion von Isaak I. Komnenos, dem Begründer der Dynastie der Komnenen (578, fast vz, Taxe: 3.500 Euro) und ein Histamenon der Eudokia (578A, vz, Taxe: 3.500 Euro), der es gelang, die Macht nach dem Tod ihres Ehemannes ohne Bürgerkrieg an einen geeigneten Nachfolger zu übergeben.

Auktion 220 – Antike Münzen und Lots
Wer nicht ganz so viel Geld ausgeben kann, der weiß den Katalog 220 von Gorny & Mosch zu schätzen, wo immer wieder interessante und rare Münzen zu haben sind, ohne dass man ein Millionär sein muss, um sie zu kaufen. 44 keltische, 414 griechische, 297 römische, 139 byzantinische Münzen werden angeboten, dazu 61 Münzen aus den Provinzen unter römischer Herrschaft. Besonders interessant ist dieser Katalog für diejenigen, die sich für Kleinmünzen interessieren. Auch wer Armenien sammelt, sollte unbedingt einen Blick hineinwerfen. Gorny & Mosch bietet eine kleine Serie der hoch interessanten Bronzemünzen an. Bei den Römern stechen vor allem die vielen interessanten Sesterze, Dupondien und Asse ins Auge. Und wer Postumus sammelt, sollte unbedingt diesen Katalog durchblättern. Viele äußerst seltene Raritäten werden von ihm angeboten. Last, but not least, wer bei den byzantinischen Münzen nicht nur das Gold, sondern eher das Silber und die Bronze sucht, wird in Katalog 220 mit Sicherheit fündig.
Ein Höhepunkt für die persönlich anwesenden Bieter dürften wieder einmal die vielen, äußerst interessant zusammengestellten und günstig geschätzten Lots werden. Knapp 100 Lose kommen zum Ausruf. Es lohnt sich, den Inhalt persönlich zu besichtigen!
Das gleiche gilt für eine aufmerksame Lektüre der 156 Posten von Literatur, die am Ende des Tages versteigert wird. Bei den meisten Nummern handelt es sich nämlich um Lots mit mehreren Büchern, von denen viele zu den wichtigen Standardwerken gehören. Wer griechische, römische oder byzantinische Münzen sammelt, hat hier die Gelegenheit, günstig an Literatur zu seinem Gebiet zu kommen.

Auktion 221 – Mittelalter und Neuzeit / Russland
Mittwoch, der 12. März 2014, ist den Münzen aus Mittelalter und Neuzeit gewidmet sowie den russischen Prägungen. Der Katalog wird beherrscht von vielen seltenen Goldmünzen, wobei natürlich auch etliche Raritäten in Silber vorhanden sind.
Schon beim Mittelalter, das mit 142 Losen gut vertreten ist, gibt es – neben einer Partie von Münzen der Steiermark – einige spannende Goldmünzen, so einen äußerst seltenen Pfälzer Goldgulden, geprägt in Oppenheim zwischen 1394 und 1396 (3017, vz+, Taxe: 2.500 Euro), einen Trierer Goldgulden aus Koblenz von 1430-1434 (3020, ss+, Taxe: 2.500) …

Nr. 3068: ITALIEN. Florenz. Fiorino d’oro o. J. (1198-1531). Dieses Beizeichen unediert. Äußerst selten. Stempelfehler. Stempelglanz. Taxe: 3.000 Euro.

… und das italienische Vorbild, einen äußerst seltenen Fiorino d’oro aus Florenz mit einem unedierten Beizeichen (3068, St, Taxe: 3.000 Euro). Erwähnen sollte man an dieser Stelle auch den perfekten Pierreale d’oro aus Messina, der von Peter und Konstanze zwischen 1282 und 1285 herausgegeben wurde (3101, vz-St, Taxe: 3.500 Euro).
Viele Raritäten mit einer Taxe im fünfstelligen Bereich verbergen sich in der Abteilung Altdeutschland. Nennen wir hier nur den sehr seltenen Taler des Fränkischen Kreises von 1624 aus Fürth (3203, pfr., Taxe: 10.000 Euro), den Hamburger Portugalöser zu 10 Dukaten von 1736 (3210, vz-St, Taxe: 12.000 Euro), …

Nr. 3249: ALTDEUTSCHLAND. Mainz. Friedrich Karl Josef von Erthal, 1774-1802. Konventionstaler 1795, Mainz. Äußerst selten. Stempelglanz. Taxe: 15.000 Euro.

… den äußerst seltenen Goldgulden von Mainz aus dem Jahr 1373/4 (3246A, vz-St, Taxe: 15.000 Euro) und den ebenfalls aus Mainz stammenden Konventionstaler von 1795 mit der herrlichen Stadtansicht, der nur in zwei Exemplaren bekannt ist (3249, St, Taxe: 15.000 Euro). Ebenfalls eine eindrucksvolle Stadtansicht, diesmal aus Nürnberg, schmückt die Rückseite des Goldabschlags zu 5 Dukaten auf den Frieden von Rijswijk, der von den Nürnberger Taler-Stempeln von 1698 gemacht wurde (3256, vz-St, Taxe: 18.000 Euro). Regensburg glänzt mit einem äußerst seltenen 4 Dukaten-Stück von 1664 (3266, f. St, Taxe: 20.000 Euro) und Sachsen mit einem perfekten Schmetterlingstaler von August dem Starken (3277, f. St, Taxe: 25.000 Euro). Christian von Sachsen-Weißenfels ließ anlässlich des Vogelschießens in Weißenfels Klippen im Talergewicht prägen. Von diesen äußerst seltenen Stücken kommt je eine aus dem Jahr 1717 und eine von 1718 auf den Markt (3290f., vz bzw. vz+, Schätzung jeweils: 10.000 Euro).

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Nr. 3315: ALTDEUTSCHLAND. Würzburg. Johann Philipp I. von Schönborn, 1642-1673. 5 Dukaten 1652, Nürnberg. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 25.000 Euro.

Schließen wir Altdeutschland mit der kleinen Serie Würzburg, deren Highlight ein 5facher Dukat von Johann Philipp I. von Schönborn aus dem Jahr 1642 ist (3315, vz-FDC, Taxe: 25.000 Euro).

Für Freunde der Antike und der Renaissance ist die Medaillen-Abteilung der Auktion 221 von Gorny & Mosch interessant. Eine umfassende Serie von kongenialen Schöpfungen italienischer Stempelschneider im Stil der Antike machte den frühen Sammlern die Stücke und Porträts zugänglich, die in der Antike leider nicht geprägt worden waren, wie das der Königin Artemisia (3378, ss-vz, Taxe: 5.000 Euro) …

Nr. 3380: MEDAILLEN. Valerio Belli, genannt Vicentino, 1468-1546. Medaille o. J. (ca. 1539-1542) auf den spartanischen König Lykurgos. Aus Auktion Astarte 8 (2001), 121. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro.

… oder das des spartanischen Gesetzgebers Lykurgos (3380, vz, Taxe: 10.000 Euro). Höhepunkt sind die im antiken Stil angefertigten zeitgenössischen Porträts des „Schöpfers der Paduaner“ Cavino (3382-3386, meist vz, Schätzungen zwischen 1.500 und 5.000 Euro).
Nur ein Orden wird in dieser Auktion angeboten, aber es ist ein beeindruckender, ein Pour le mérite mit Eichenlaub, der 1917 bzw. 1918 (Eichenlaub) an Otto Ritter von Rauchenberger (*1864) verliehen wurde (3391, ss-vz, Taxe: 10.000 Euro). Nach seiner Pensionierung im Juni 1919 erhielt er den Ehrenrang eines Infanteriegenerals.
Auch bei den ausländischen Prägungen finden sich zahlreiche Raritäten, so aus Griechenland ein 100 Drachmen-Stück, geprägt 1935 in Birmingham auf die Wiedereinführung der Monarchie (3426, PP, Taxe: 15.000 Euro). Aus Italien kommen etliche prachtvolle Testone, dessen bemerkenswertester wohl ein Testone mit dem Bild von Alfons II. von Este (1559-1597) ist, dessen Rückseite einen nach links stehenden Adler zeigt (3434, ss-vz, Taxe: 15.000 Euro).

Nr. 3439: ITALIEN. Ronco. Napoleone Spinola, 1647-1672. Scudo (Spadino) 1669. Äußerst selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 30.000 Euro.

Äußerst selten – und die am höchsten eingeschätzte Münze der Neuzeit-Auktion – ist ein Scudo von 1669 von Napoleone Spinola, Graf von Ronco (3439, f. St., Taxe: 30.000 Euro). Highlight der Prägungen aus Siebenbürgen ist ein 5 Dukaten-Stück von 1662 aus Hermannstadt mit dem Bildnis von Michael Apafi (3486B, vz-St, Taxe: 25.000 Euro).
Natürlich gibt es auch dieses Mal wieder eine große Partie von Münzen aus Russland, wobei sich inzwischen die Sammler wieder darüber freuen können, dass die Schätzungen auch für kleinere Budgets interessant sind. Für einige Stücke kann man sogar ab 20 Euro mitbieten.
Wer bibliophile Bücher liebt, der sollte ab Losnummer 3519 genauer hinsehen. Angeboten werden Bücher und Quellen aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert.

Alle Kataloge können im Internet eingesehen und bei Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, D-80333 München, Tel. +49 / (0)89 / 24 22 643-0, Fax +49 / (0)89 / 22 85 513 bestellt werden.
Einlieferungen für die kommende Oktoberauktion 2014 werden ab sofort bis 25. Juli 2014 entgegengenommen.